Die einen sehen in den jungen Zuwanderern eine Chance für die Abschwächung der demographischen Überalterung und den Arbeitsmarkt. Andere stehen dieser Einschätzung skeptisch gegenüber.
Die Weirich-Kolumne
Die Flüchtlingskrise ist eine zentrale gesellschaftspolitische Herausforderung, deren Konsequenz in ihrer vollen Breite kaum abschätzbar ist.
Die einen sehen in den im Durchschnitt jungen Zuwanderern eine Chance für die Abschwächung der demographischen Überalterung und den Arbeitsmarkt.
So lässt sich SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann mit der hoffnungsvollen Perspektive zitieren: „Viele Flüchtlinge werden eines Tages die Rente für die heutige Erwerbsgeneration finanzieren“. Eine gewagte These, finden andere.
Der Freiburger Renten-Experte Prof. Bernd Raffelhüschen glaubt, dass die fatale Asylpolitik der Großen Koalition letztlich Altersarmut bringen wird.
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Der renommierte Wissenschaftler verweist dabei auf die aktuellen Aussagen von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, die glaubt, dass nur zehn Prozent der Ankommenden direkt eine Arbeit finden werden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass ein sehr großer Teil später einmal in die steuerfinanzierte Grundsicherung bei der Rente fallen wird.
Raffelhüschen räumt ein, dass die meisten Asylbewerber zwar eher jung seien, aber in der Regel gar nicht mehr auf 45 Jahre Beitragszahlungen kämen,was neben der hohen, zu erwartenden strukturellen Arbeitslosigkeit – 20 Prozent der Zuwanderer sind Analphabeten – ein weiteres Problem sei.
Vor Wunschdenken gewarnt
Zwar kann niemand das in den Flüchtlingsströmen liegende Potenzial genau einschätzen, sind doch Hunderttausende noch nicht einmal registriert, so sei vor Wunschdenken, das häufig nur politischem Zweckoptimismus entspringt, nachdrücklich gewarnt.
Seite zwei: Ohne Niedriglohnsektor geht es nicht