Flugzeugfondsinitiatoren haben nach Wegen gesucht, um auch in der KAGB-regulierten Welt privaten und institutionellen Investoren Flugzeuge anzubieten. Nicht immer nutzen sie bei den gefundenen Lösungen die gewohnte KG-Struktur.
Die Flugzeugbranche ist im Aufwind. Der internationale Luftfahrtverband IATA mit Sitz in Genf hat seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr Ende Juni zum dritten Mal nach oben korrigiert.
Zuletzt gingen die Schweizer davon aus, dass die 240 Mitglieds-Airlines das Jahr 2013 mit einem Gewinn von 12,7 Milliarden US-Dollar beschließen werden. Grund seien die weiter sinkenden Kerosinpreise und die unverhofft stark steigende Passagiernachfrage.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 sei die Beförderungsleistung im Personenverkehr um 4,8 Prozent gestiegen. Die Auslastung der Flugzeuge lag weltweit bei 79 Prozent, im Ferienmonat Juni 2013 gar bei 83 Prozent.
Passagieraufkommen wächst
Seit dem Jahr 1970, als das erste Flugzeug vom Typ Boeing 747 in Dienst gestellt wurde, hat sich die Branchenkennzahl „Revenue Passenger Kilometers“ (RPK), also die Zahl der verkauften Passagierkilometer, von 0,5 auf fünf Milliarden verzehnfacht.
Marktexperten erwarten, dass die exponentielle Entwicklung anhalten und sich die Zahl der geflogenen Passagierkilometer alle 15 Jahre verdoppeln wird. Ein Grund dafür ist das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern.
Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, prognostiziert der amerikanische Flugzeugbauer Boeing, dass sich die weltweite Flotte der Passagiermaschinen von derzeit 19.890 auf rund 39.780 Stück im Jahr 2031 verdoppeln muss.
KGAL längste Emissionshistorie
Zahlreiche Flugzeuge haben Anleger aus Deutschland mit ihrer Beteiligung an einem geschlossenen Fonds finanziert. Mit über 30 Jahren kann die KGAL aus Grünwald die längste Emissionshistorie unter den Initiatoren solcher Offerten vorweisen und hat auch die meisten Beteiligungsangebote in diesem Segment aufgelegt: Über 58 Publikumsfonds und 60 Private Placements wurden rund 5,8 Milliarden Euro in Verkehrsflugzeuge investiert.
Die Bilanz der Ausschüttungen an die Anleger kann sich ebenfalls sehen lassen: Lediglich vier Prozent der Publikumsfonds bleiben hinter den prognostizierten Werten zurück. Seine Finanzexpertise hat der Initiator KGAL mit dem technischen Know-how der Fluggesellschaft Lufthansa gebündelt und im Jahr 1998 in ein Joint Venture eingebracht.
Gebündeltes Know-how
Das Gemeinschaftsunternehmen „GOAL“ (German Operating Aircraft Leasing GmbH & Co. KG) realisiert von Grünwald aus eigene Flugzeugtransaktionen und übernimmt das Management der KGAL-Flotte. Die Luftfahrtingenieure und Techniker kümmern sich um den Betrieb, die technische Betreuung und die Vermarktung eigener und fremder Maschinen.
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