Flugzeugfonds: Über den Wolken wird es enger

Der Vertriebsstart seines aktuellen Flugzeugfonds DS-Fonds Nr. 139, der in den vierten, an Air France verleasten Großraumflieger vom Typ A 380 investiert, musste zudem aufgrund von Projektierungsverzögerungen um einige Monate verschoben werden.

Emissionshäuser reißen sich um die Riesenjumbos

Um den 52. Flieger des Typs A 380, der im Juni 2011 an Singapore Airlines ausgeliefert wurde, entbrannte denn auch ein erbitterter Wettstreit unter den Emissionshäusern, den letztlich Lloyd Fonds für sich entschieden hat und seit August 2011 seinen ersten Riesenjumbo zur Beteiligung anbietet.

Hannover Leasing rechnete sich auch deshalb gute Chancen aus, weil sie bereits ein Jahr zuvor für die asiatische Fluggesellschaft einen A 380 finanziert hatten. „Wir haben am Bieterverfahren von Singapore-Airlines teilgenommen. Letztendlich sind wir aber nicht zum Zuge gekommen, da wir bei den aufgerufenen Konditionen und vor allem bei den strukturellen Anforderungen weder mitgehen konnten noch wollten“, berichtet Philipp Prior, der die Abteilung Alternative Investitionen bei Hannover Leasing leitet. „Wir vertreten eine sehr klare Position zur Finanzierung von Flugzeugen des Typs A 380 – nämlich die gesicherte Rückführung von Fremd- und Eigenkapital durch den Erstmieter. Diese Position wäre angesichts der vereinbarten Konditionen nicht zu halten gewesen.“

Offensichtlich sind die Pullacher jedoch anderweitig fündig geworden: „Im Laufe des Jahres planen wir konkret zwei A 380-Fonds mit unserer bewährten Sicherheitsstruktur. Die Leasingnehmer dürfen wir allerdings noch nicht verraten“, so Prior.

Härtere Bedingungen bei den Leasingverträgen

Die Fluggesellschaften, die im vergangenen Jahr von den anziehenden Umsätzen profitieren, sind sich des zunehmenden Wettbewerbs der potenziellen Eigentümer um die Flieger durchaus bewusst und nutzen ihn, um die besten Konditionen für sich auszuhandeln.

Zu den Teilnehmern des Ausschreibungsverfahren zählte auch Wettbewerber Dr. Peters, der bereits vier Riesenjumbos für die Premium-Airline finanziert hat. Die härteren Bedingungen der Asiaten wollten jedoch auch die Westfalen nicht akzeptieren, insbesondere was die Rückgabebedingungen des Fliegers nach Auslaufen der Leasingvereinbarung anbelangt.

„Zu unseren strikten Kriterien gehört, dass die Airline die Maschine im Wartungszustand der „Full Life Condition“ zurückgibt. Das ist für die Fluggesellschaft finanziell zwar ein höherer Aufwand als bei der „Half Life Condition“, für unsere Anleger jedoch von Vorteil, da wir ein gut vermarktbares Flugzeug besitzen, das über den ganzen Lebenszyklus verfügt“, sagt Salamon.

Der Hamburger Initiator Lloyd Fonds hat diese Kröte jedoch geschluckt und wird die umfangreichen, zeitraubenden Checks vor dem nächsten Start auf eigene Kosten durchführen zu lassen, wenn der Leasing-Vertrag mit Singapore Airlines endet. Das war einer der Gründe dafür, dass die Hanseaten die Pokerrunde schließlich für sich entscheiden konnten.

Seite 4: Nach zehn Jahren schuldenfrei

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