Flugzeugfonds: Über den Wolken wird es enger

Eine Verlängerungsoption für Air Europa sieht der Vertrag zwar nicht vor, wohl aber umfangreiche Kompensationszahlungen, die nach Ablauf der Erstleasingzeit von der Fluglinie zu leisten sind. Diese sollen dazu verwendet werden, den Flieger in den beschriebenen Wartungszustand „Full-Life-Condition“ zurückzuversetzen.

Krisenresistente Regionalflieger

Das Emissionshaus verfügt über die größte Erfahrung mit Flugzeugfonds am Markt und hat bisher 57 Publikumsofferten und 34 Private Placements, vornehmlich mit Kurz- und Mittelstreckenfliegern, emittiert. Bereits im Jahr 1998 hat der Initiator die GOAL KG als Joint-Venture mit der Lufthansa gegründet, die neben 44 anderen auch den jüngsten Fondsflieger managet.

Rund drei Viertel des Darlehens von 17,4 Millionen US-Dollar wollen die Bayern in den ersten zehn Jahren abtragen und den Rest mit dem dann angedachten Verkauf des Fliegers ablösen. 9,25 Prozent der Einlage sollen die Anleger durchgängig erhalten.

Der kalkulierte Gesamtmittelrückfluss liegt bei 190 Prozent der Einlage. Ein wesentlicher Vorteil der Regionalflugzeuge besteht darin, dass ihr Remarketing-Aufwand – also das Kapital, das der Eigentümer investieren muss, bevor er sich um eine Anschlussbeschäftigung für seinen Flieger kümmern kann – bei einem Bruchteil der Neugestaltung eines A 380 liegt.

Auch sonst haben die kleinen Regionalflugzeuge aus Sicht der Grünwalder die Nase vor den großen Passagiermaschinen. „Wir haben zuletzt eine sinkende Nachfrage nach Konzepten mit großen Maschinen wie der A 380 beobachtet. Aufgrund des hohen Transaktionsvolumens dieser Flugzeuge ging ein sinkendes Absatzvolumen an Flugzeugfonds damit einher“, sagt Dr. Klaus Wolf, Mitglied der KGAL-Geschäftsführung. „Entgegen diesem Trend konnte unser Haus seinen Marktanteil bei den Flugzeugfonds von vier auf rund zehn Prozent mehr als verdoppeln. Das verdeutlicht, dass marktgängige Flugzeuge mit einem soliden Sicherheitenkonzept unverändert als Anlagemöglichkeiten nachgefragt werden“, so Wolf.

Davon ist man auch im Hamburger Emissionshaus HEH überzeugt, das mit den beiden identisch konzipierten Fonds HEH Barcelona und HEH Sevilla um Anleger buhlt. Diese investieren jeweils in ein Regionalflugzeug vom Typ Bombardier CRJ 1000 NextGen, das aufgrund seiner Leichtbauweise nach Angaben des kanadischen Herstellers rund 15 Prozent weniger Treibstoff braucht als vergleichbare Flugzeuge von Wettbewerbern.

Seite 7: Flugzeugfonds: Großkundenrabatt weitergereicht

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