Nach der Flutkatastrophe von Mitte Juli hat der GDV seine vorläufige Schadenschätzung präzisiert. „Wir gehen jetzt von versicherten Schäden zwischen 4,5 Milliarden und 5,5 Milliarden Euro aus“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen in Berlin.
In der Schätzung sind neben den Schäden aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen jetzt auch Zahlen aus den anderen betroffenen Bundesländern, darunter Bayern und Sachsen, enthalten.
90 Prozent der Schäden in NRW und Rheinland-Pfalz
In einer ersten Schätzung hatte der Verband eine Größenordnung noch von vier bis fünf Milliarden Euro nur für Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gesprochen. Jetzt hat der GDV einen Großteil der Schäden erfasst, die vom 13. bis einschließlich 18. Juli 2021 durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ verursacht wurden.
Von den Gesamtschäden entfallen demnach fünf bis zehn Prozent auf Bayern und Sachsen. Von den verbliebenen Schäden wiederum entfallen etwa zwei Drittel auf Rheinland-Pfalz und ein Drittel auf Nordrhein-Westfalen.
Rund 40.000 Kraftfahrzeuge beschädigt oder zerstört
Laut aktualisierter Schadenschätzung seien rund 40.000 Kraftfahrzeuge durch die Fluten beschädigt oder zerstört worden, so Asmussen. Der versicherte Schaden für die Kfz-Versicherer liegt nach Aussage des GDV-Hauptgeschäftsführers bei rund 200 Millionen Euro und für die Transportversicherer bei rund 100 Millionen Euro. Ebenfalls zu Buche schlagen verschiedene versicherte Großschäden im jeweils zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
„Insgesamt dürfte dieses Jahr mit Stürmen, Überschwemmung, Starkregen und Hagel zum schadenträchtigsten Jahr seit 2002 werden“, sagte Asmussen. Damals lag der versicherte Unwetterschaden bei 10,9 Milliarden Euro. Bereits im Juni hatten Starkregen und Hagel einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Milliarden Euro verursacht.
Schädenträchtigstes Jahr seit 2002
Asmussen kündigte an, dass die Schadenzahlen laufend aktualisiert würden. „Bis detailliertere Daten vorliegen, können aber noch Wochen vergehen. Schadenaufnahme und schnelle Erstzahlungen haben erstmal Vorrang vor einer detaillierten Schadenstatistik“, erklärte der GDV-Hauptgeschäftsführer.