Unternehmen im Privatbesitz: So profitieren Anleger

Viele Großunternehmen, die heute mit mehr als eine Milliarden US-Dollar bewertet sind (sogenannte „Einhörner“), befinden sich immer noch in Privatbesitz und haben derzeit keinerlei Absicht, an die Börse zu gehen. So ist bei Technologieunternehmen, die durch Venture Capital-Firmen unterstützt werden, das mittlere Alter zum Zeitpunkt des Börsengangs in der Zeit von 2006 bis 2018 von 7,9 auf 10,9 Jahre angestiegen.

Diese Börsengänge reiferer Unternehmen können die Dynamik der öffentlichen Märkte beeinflussen

Da viele neu notierte Unternehmen heutzutage schon recht lange im Geschäft sind, bevor sie den Schritt an die Börse wagen, ist häufig zu beobachten, dass ein Großteil der Wertsteigerung bereits vor dem Börsengang stattfindet.

In der Vergangenheit waren deutliche Kursgewinne direkt nach dem Börsengang nicht unüblich – insbesondere bei Technologiefirmen. (Man möge nur einmal an den Dot-Com-Boom der 1990er Jahre zurückdenken!)

Viele der Unternehmen, die in jüngster Zeit an die Börse gegangen sind, verzeichnen im Nachgang ihres Börsengangs keine vergleichbare Wertsteigerung. Dies gilt einmal mehr insbesondere für Technologie- bzw. „New Economy“-Firmen. Wir könnten also Zeuge einer neuen Art von Boom-and-Bust-Zyklus sein, die für Anleger ein Risiko darstellen könnte.

Wir haben den langjährigen Aufschwung, in dem wir uns befinden, schon öfters als einen eher „ungeliebten“ Bullenmarkt bezeichnet, und diese Dynamik einer enttäuschenden Entwicklung im Nachgang eines Börsengangs könnte genau diese Stimmung widerspiegeln.

Warum an die Börse gehen?

Wie bereits erwähnt, gehen die meisten Unternehmen an die Börse, um hohe Mengen an Kapital aufzunehmen. Es gibt zweifellos immer noch zahlreiche Unternehmen, die an die Börse gehen – als aktuelle Beispiele wären hier etwa Lyft, Pinterest oder Uber zu nennen.

Zu den übrigen New Economy-Firmen, die voraussichtlich noch in diesem Jahr an die Börse gehen dürften, zählen unter anderem das Data Mining-Unternehmen Palantir Technologies, die Messaging-Plattform Slack und der Anbieter von Heimvermietungsdiensten Airbnb.

Ein weiterer Grund, an die Börse zu gehen, hängt mit Anreizprogrammen für Mitarbeiter zusammen. Viele neue Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern als zusätzlichen Vorteil ihrer Beschäftigung eine Beteiligung am Unternehmen an.

 

Seite 3: Wer investiert in private Unternehmen?

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