Wenn man allerdings berücksichtigt, dass Börsengänge in den letzten 15 Jahren niemals mehr als 1,5 Prozent des Marktwerts des S&P 500 Index ausgemacht haben, kann es durchaus sein, dass hierdurch kein Angebotsproblem aufkommt, solange die Börsengänge jeweils nicht zu nah aneinander liegen.
Dies wirft zudem die Frage auf: Stellt eine Anlage in Börsengänge eine lukrative Strategie dar? Vielleicht – vielleicht aber auch nicht. Die Renditen US-amerikanischer Börsengänge tendieren abwärts; US-Aktien, die im ersten Quartal 2018 an die Börse geführt wurde, haben in dem Jahr nach dem Börsengang eine durchschnittliche Rendite von 15 Prozent erzielt. Dies entspricht weniger als der Hälfte der 2017 beziehungsweise 2016 verzeichneten Durchschnittsrenditen von 34 Prozent beziehungsweise 39 Prozent.
Vorteile durch einen aktiven Zugang?
Viele Investmentfonds haben im Laufe der Jahre in private Unternehmen investiert und könnten profitieren, wenn diese privaten Unternehmen weitere Finanzierungsrunden zu höheren Bewertungen abschließen.
Investmentfonds haben in der Regel einen besseren Zugang zu Informationen über diese privaten Unternehmen, da sie an Kapitalerhöhungen (durch die sie Zugang zu den Finanzdaten und Managementteams der Unternehmen erhalten) teilnehmen, anstatt Aktien von den Mitarbeitern dieser Firmen zu kaufen.
Darüber hinaus verfügen Betreiber von Investmentfonds auch über robuste Bewertungsverfahren, die diese nicht notierten Anlagen anhand von Formeln bewerten, die Bewertungen bei früheren Finanzierungsrunden, die Bewertungen vergleichbarer Unternehmen sowie Trends und Ausblicke für diese Firmen berücksichtigen. Dies hilft dabei, sicherzustellen, dass Anleger in Investmentfonds selbst im Fall nicht börsennotierter Beteiligungen ein korrekt bewertetes Portfolio erhalten.
Unternehmen ohne Börsennotierung bevorzugen langfristige Anleger
Unternehmen, die noch nicht an die Börse gegangen sind, bevorzugen in der Regel langfristige Anleger. Daher bieten sie ihre Aktien häufig Investmentfonds an, die normalerweise langfristig an ihren Positionen festhalten.
Dank dieser Praxis eröffnet sich Anlegern in Investmentfonds das Potenzial eines frühzeitigen Zugangs zu Wachstumsunternehmen, noch bevor diese an die Börse gehen, während das private Unternehmen gleichzeitig von einer stabileren Anlegerbasis profitiert.
Alles in allem stellt der Zugang zu Unternehmen noch vor ihrem Börsengang ein zunehmend überzeugendes Argument für eine Anlage über aktiv verwaltete Strategien dar.
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