Fondsbörse Deutschland zieht gemischte Bilanz aus 2011

Der Handelsumsatz am Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland sank im Jahr 2011 auf rund 145 Millionen Euro (Vorjahr: 162,5 Millionen Euro). Allerdings stieg die Zahl der Vermittlungen von Fondsanteilen im Vergleichszeitraum um rund 27 Prozent auf 3.800.

Alex Gadeberg
Alex Gadeberg

Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, ist von dem Ergebnis nicht überrascht: „2010 war unser umsatzstärkstes Jahr und selbst wenn wir den Vorjahresumsatz nicht ganz erreicht haben, sind wir mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: Die Zahl der Trades ist weiter gestiegen und erstmals in der Geschichte des Zweitmarkts haben private Käufer mit rund 70 Prozent nicht nur bei den Vermittlungen die Nase vorn“, so Gadeberg. „Sie sind auch beim Umsatz mit 50 Prozent gleichauf mit institutionellen Investoren. Von einem ‚Schnäppchenmarkt für Institutionelle‘ kann heute in Bezug auf unsere Handelsplattform wohl niemand mehr sprechen.“

Den größten Teil des Handelsumsatzes machten erneut die Immobilienfonds aus: Mit rund 107 Millionen Euro stellte die Assetklasse etwa 73 Prozent des gesamten Handelsvolumens. Der Umsatz von Schiffsbeteiligungen lag demgegenüber mit rund 20 Millionen Euro bei nur 14 Prozent des Gesamtvolumens. Im Vorjahr sah die Umsatzverteilung noch wie folgt aus: 69 Prozent (112 Millionen Euro) entfielen auf das Immobiliensegment und 25 Prozent (40 Millionen Euro) auf Anteile an Schiffsbeteiligungen. Sonstige Fonds holten weiter auf und machten einen Sprung um knapp 62 Prozent von rund 11 Millionen Euro in 2010 auf 18 Millionen Euro in 2011.

„Immobilienfonds bleiben weiterhin unser Handelsschwerpunkt und in diesem Segment finden wir auch die diesjährigen Höchstkurse – Einkaufscenterfonds wurden mit bis zu 560 Prozent der Nominale vermittelt“, so Gadeberg. „Der Umsatz bei Schiffsbeteiligungen ist im gesamten Zweitmarkt zum Teil stark eingebrochen. Für uns ist dieser Rückgang durch den zunehmenden Handel mit sonstigen Fonds ausgeglichen worden. Es zeigt sich, dass unsere breite Aufstellung an Fonds gut funktioniert. Vor allem Privatanleger nutzen dieses Angebot verstärkt.“

Der Anteil der Privatanleger, die sich von ihren geschlossenen Fonds trennen möchten, nimmt weiter zu: In 2011 haben Privatinvestoren rund 70 Prozent der Vermittlungen für sich behaupten können und liegen auch beim Umsatz mit knapp über 50 Prozent des gesamten Handelsumsatzes vorn. Interessant ist auch die Aufteilung in den einzelnen Segmenten: Bei Immobilien ist die Aufteilung zwischen Privaten und Institutionellen sehr ausgewogen bei rund 50 Prozent auf beiden Seiten. „Bei Schiffsbeteiligungen entfallen rund 65 Prozent der Vermittlungen und 60 Prozent des Umsatzes auf private Käufer“, sagt Gadeberg. „Wir können daher nicht bestätigen, dass private Käufer am Zweitmarkt überhaupt nicht mehr in Schiffsfonds investieren.“ Bei sonstigen Fonds sind es ebenfalls mit über 70 Prozent bei den Vermittlungen und 60 Prozent beim Umsatz die Privatanleger, die kaufen. Insgesamt werden an der Fondsbörse mittlerweile rund 5.000 Fonds zum Handel angeboten. In 2011 konnten 817 verschiedene Fondsgesellschaften von 111 Initiatoren erfolgreich vermittelt werden (in 2010 waren es 760 Fondsgesellschaften).

Im Hinblick auf die bevorstehende Regulierung des Zweitmarkts durch den Gesetzgeber sieht sich das Unternehmen bestens aufgestellt; insbesondere aufgrund der Börsenaufsicht und der Transparenz erwartet die Fondsbörse Wettbewerbsvorteile: „Für unseren Handelsablauf ändert sich grundsätzlich nichts. Unsere Kunden erhalten jetzt schon denselben Standard, den die Regulierung mit sich bringt, nämlich Transparenz und Handelsüberwachung. Wir prüfen derzeit auch Lösungen für unsere Kooperationspartner, um wie bisher gemeinsam im Zweitmarkt für die Anleger handeln zu können“, sagt Gadeberg. (af)

Foto: Cash.

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