Stabile Einnahmen, transparente Kosten und regelmäßige Informationen sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Fondsinvestment mitbringen muss. Auch die Bedeutung der Beratung steigt. Das sind Ergebnisse einer Umfrage der auf Beteiligungen spezialisierten Vertriebsplattform Dima24.de.
Die Münchener haben Ende 2012 Privatanleger zu den wichtigsten Auswahlkriterien für ein Fondsinvestment und ihrer Meinung zur Regulierung der Beteiligungsbranche befragt. An der Online-Umfrage beteiligten sich 676 Investoren.
„Bei den Fondsfeatures haben die Anleger dafür sehr klare Vorstellungen von ihrem Wunschinvestment“, erläutert Dr. Frank Schuhmann, Chefanalyst bei Dima24.de, die Umfrageergebnisse. Die wichtigsten Auswahlkriterien der Anleger für ein Investment sind demnach stabile Einnahmen (96 Prozent), transparente Kosten (94 Prozent), regelmäßige Infos zum Fondsverlauf (85 Prozent), ein hoher Eigenkapitalanteil (81 Prozent) und ein namhafter Initiator (81 Prozent).
70 Prozent schätzen eine möglichst kurze Laufzeit. Der Kommentar von Dima24.de-Geschäftsführerin Renate Wallauer: „Den Trend zu kürzeren Laufzeiten beobachten wir schon länger: Zum einen wollen die Anleger sich nicht mehr über Jahrzehnte festlegen, zum anderen haben die andauernden Krisen gezeigt, dass langfristige Kalkulationen oft nicht aufgehen. Auch die aktuelle Euro-Krise ist ein großes Thema bei unseren Anlegern.“ In Zahlen: Nur 26 Prozent wollen für ihr Investment einen Standort im Euroraum.
Für 44 Prozent der Teilnehmer ist die Empfehlung eines Beraters wichtig, für rund 15 Prozent davon sogar sehr wichtig. Zum Vergleich: 2011 und 2010 fanden dies jeweils nur etwa sieben beziehungsweise fünf Prozent.
Für mehr als die Hälfte der Anleger ist es für die Auswahl ihres Investments wichtig, dass ihr Fonds einen vorzeitigen Ausstieg erlaubt (54 Prozent).
Künftig wollen die Befragten der Umfrage zufolge mehr in Rohstoffe, regenerative Energien und Infrastruktur investieren: Ganze 80 Prozent der Teilnehmer setzen künftig mehr auf Rohstoff-Fonds. 71 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sehen hohe Chancen bei erneuerbaren Energien. Und 62 Prozent der Befragten glauben an die Zukunft von Infrastruktur-Investments. Laut Schuhmann gibt es allerdings „noch immer viel zu wenig Angebote.“
Das Segment Transport & Logistik ist bei den Investoren dagegen out: 91 Prozent der Befragten investieren weniger oder gar nicht mehr in Schiffe, 79 Prozent meiden Beteiligungen an Flugzeugen und Triebwerken. 60 Prozent wollen zukünftig keine Private-Equity-Fonds zeichnen. Und 59 Prozent scheuen Transport-Fonds, etwa mit Beteiligungen an Containern oder Lokomotiven.
Weitere Ergebnisse der Befragung: Fondszeichner wollen keinen Anlegerschutz. Die Anleger halten wenig von gesetzlicher Regulierung; nur 40 Prozent glauben, dass strengere Vorschriften ihre Position stärken. Ebenso viele (39 Prozent) geben an, in dieser Frage unentschlossen zu sein. 21 Prozent glauben nicht, dass Regulierung den Anlegerschutz stärkt. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten geben an, dass sie die öffentliche Diskussion zur Gesetzgebung um den Anlegerschutz auch aufmerksam verfolgen und wissen, was genau sich ändern wird.
Die meisten Investoren (77 Prozent) sehen es der Umfrage zufolge als ihre eigene Aufgabe an, für eine Risikostreuung im Portfolio zu sorgen, eine vorgeschriebene Mindestanlagesumme pro Fonds lehnt das Gros ebenfalls ab. Schuhmann ergänzt ein weiteres Resultat der Befragung: „Spannend ist: Je jünger die Umfrage-Teilnehmer, desto mehr Selbstbestimmung wollen sie.“ (te)
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