Fondskolosse: Höher, schneller, weiter…

Das Angebot an Fondskolossen beschränkt sich jedoch derzeit nicht nur auf das Immobiliensegment: Lloyd Fonds etwa plant, die Hälfte des gut 140 Millionen Euro schweren Produkts „Energien Europa“ bei Anlegern einzuwerben. Zum Redaktionsschluss hatten die Hanseaten eigenen Angaben zufolge die Realisierungshürde von zehn Millionen Euro genommen. Den genauen Platzierungsstand wollten sie jedoch nicht verraten. Das volumenstärkste Schiffsbeteiligungsangebot seit Jahren macht der Initiator Nordcapital – auf US-Dollar-Basis: Umgerechnet 121,5 Millionen Euro sollen in das 13.000-TEU-Containerschiff MS „E.R. Benedetta“ investiert werden, der Kommanditkapitalanteil liegt bei rund 51 Millionen Euro. Nach der für November 2011 geplanten Ablieferung ist der Containerriese über einen Zeitraum von 15 Jahren zu 60.275 US-Dollar pro Tag an die Linienreederei MSC verchartert. „Dadurch sind wir in der Lage, bereits während der Festcharterlaufzeit das gesamte Eigen- und Fremdkapital zurückzuführen. Die laufenden Auszahlungen an die Anleger summieren sich in diesem Zeitraum auf 129 Prozent ihrer Einlage“, sagt Florian Maack, Geschäftsführer des Nordcapital Emissionshauses.

Die positive Resonanz seit dem Vertriebsstart im Juni 2011 führt er zudem auf einen Sicherheitspuffer in der Fondskalkulation zurück, der einen möglichen Anstieg der Schiffsbetriebskosten abfedern soll: „Da der Fonds Mitte Juli bereits zu 20 Prozent platziert war, bin ich zuversichtlich, dass wir ihn planmäßig zum Jahresende schließen können. Für das Segment der Schiffsbeteiligungen insgesamt wäre das ein sehr positives Signal“, so Maack.

Einig sind sich Initiatoren in einem Punkt: Hinter den zahlreichen großvolumigen Beteiligungsangeboten am Markt derzeit verbirgt sich kein Trend, sondern purer Zufall. „Geschlossene Fonds mit vergleichbaren Investitionsvolumina gab es in der Vergangenheit immer wieder und wird es auch künftig wieder geben. Die beiden Bürotürme der Deutschen Bank waren schließlich auch schon einmal Objekte eines solchen Fonds“, sagt Ruhl.

Foto: DFH Deutsche Fonds Holding

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