Staatsschuldenkrise, Anleihe-Aufkaufprogramm und Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank – all dies kann die Wirtschaft des alten Kontinents nicht schrecken. Die Unternehmen fahren Gewinne ein und befeuern so die Aktienkurse. Sehr zur Freude von Fondsanlegern, die mit den richtigen Europa-Portfolios gute Erträge erzielen können.
Die Zeiten sind eigentlich derzeit alles andere als rosig für Anleger europäischer Aktienfonds.
Märkte unter Druck
Nach der unendlichen Debatte um die Zukunft Griechenlands im Frühjahr und Sommer verhagelte die Konjunkturabschwächung in China im Herbst den Investoren die Stimmung. Mit der Folge, dass die Märkte gehörig unter Druck gerieten.
Nach wie vor befürchten Anleger, die nachlassende Aktivität in den Schwellenländern, allen voran in China, könnte die Weltkonjunktur deutlich bremsen. Darüber hinaus sorgte die Entscheidung der Federal Reserve, die Zinsanhebung zu verschieben, für Unruhe.
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Und zu guter Letzt kam auch noch der Manipulationsskandal bei Volkswagen hinzu, der nicht nur die Märkte weiter abstürzen ließ, sondern auch das Vertrauen vieler Investoren erschütterte. Die Enthüllung, dass der Wolfsburger Autobauer bei den Emissionen seiner Dieselmotoren manipuliert hat, traf die europäischen Aktienmärkte schwer.
Die Suche nach Wachstum
Doch Thorsten Winkelmann, Fondsmanager bei Allianz Global Investors, zeigt sich völlig unbeeindruckt. Im Gegenteil: Er fühlt sich jetzt nach eigener Aussage erst so richtig wohl. „Ich mag so ein Umfeld, was schwierig und volatil ist“, sagt der Manager des Allianz Wachstum Europa mit voller Überzeugung. „Weil sich dadurch die besondere Stärke unserer Investmentphilosophie zeigt.“
Und die lautet: Die Suche nach Wachstum – möglichst unabhängig vom konjunkturellen Umfeld. Genauer gesagt wollen Winkelmann und sein Team über fundamentale Kriterien jene Firmen mit dem voraussichtlich stärksten strukturellen Wachstum herausfinden. Darunter verstehen sie Unternehmen mit starkem Geschäftsmodell und außergewöhnlicher Marktposition – und damit Wettbewerbsvorteilen.
„In solch herausfordernden Marktsituationen trennt sich die Spreu vom Weizen“, sagt Winkelmann selbstbewusst. „Und wenn ich mir unsere Aktienauswahl anschaue, schlagen wir uns ziemlich gut.“
Seite zwei: Kursgewinne von bis zu 30 Prozent