Nach aktuellen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden 761.200 Fondspolicen verkauft. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg nach der Jahrtausendwende ging es mit dem Neugeschäft seit 2007 stetig bergab, das Gesamt-Minus innerhalb der letzten sechs Jahre liegt bei rund 60 Prozent. Für die Lebensversicherer, die große Hoffnungen auf die Fondspolice gesetzt haben, sind die jüngsten Zahlen ein gehöriger Dämpfer.
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Offenbar hat die Branche noch kein Mittel gefunden, die Fondspolice als passgenaue Antwort auf die anhaltende Niedrigzinsphase im Bewusstsein der Kunden zu platzieren. Branchenvertreter führen dies vor allem auf eine starke Verunsicherung in der Bevölkerung zurück.
Vorurteile gegenüber Fondspolicen
„Im Rahmen der Euro- und Finanzkrise herrschen gegenüber Fondspolicen weiterhin große Vorurteile, da diese oftmals als risikoreiche Kapitalanlage gesehen werden“, sagt Amar Banerjee, Leiter Versicherungsproduktion von Swiss Life Deutschland in Garching. Hinzu kommt, dass Fondsanlagen nach Banerjees Einschätzung bevorzugt als kurzfristige Investments angesehen werden. „Doch genau diese kurzfristige Anlage widerspricht dem Konzept fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherungen, die für eine langfristige Anlage zur Absicherung der Altersvorsorge konzipiert sind.“
Damit spricht Banerjee ein wesentliches Problem der Lebensversicherer an. Jahrelang haben diese damit geworben, mit der klassischen Lebensversicherung ein Produkt anbieten zu können, wie es in der Form kein anderer Finanzdienstleister am Markt zu leisten vermag. Denn sie verspricht absolute Sicherheit ein Leben lang – da können die Verwerfungen an den Kapitalmärkten noch so schlimm sein.
Tragfähige Brücken zwischen Versicherungswelt und Investmentwelt schlagen
Zockerprodukte, die vor 15 Jahren mit Labeln von Infineon oder EM.TV an renditehungrige Börsenjünger verkauft wurden, hat man getrost den Banken überlassen.
Heute gilt es, zwischen der langweiligen, aber dafür sicheren Versicherungswelt und der spannenden, aber riskanten Investmentwelt tragfähige Brücken zu schlagen, die der Kunde betritt, ohne es wirklich zu bemerken – wenn man so will, geht es um die Versöhnung von Sicherheit und Rendite. (lk)
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der neuen Cash.-Ausgabe 10/2014.
Foto: Swiss Life
