Zum Fondspolicenangebot: Wo sehen Sie aktuell die größten Defizite der Lebensversicherer hierzulande?
Schmidt: Aus unserer Sicht gibt es mehrere Ursachen für dieses eher enttäuschende Ergebnis. Die Fondsqualität im Fondsuniversum ist manchmal schon bei der Konzeption eines Tarifs nicht optimal.
Häufig ist die Auswahl der Anlageklassen im Zielfondsuniversum nicht ideal, und manchmal dominieren konzerneigene Fonds, die unter Performance-Gesichtspunkten nicht immer überzeugen können.
Das Kernproblem liegt allerdings in der mangelnden Überprüfung und Betreuung der Fondsportfolios. Hier ist nicht nur der Berater gefragt, sondern auch der Versicherer, der Berater und Endkunden bei der laufenden Betreuung und Anpassung besser unterstützen sollte.
Warum investiert das Gros der Lebensversicherer nur in durchschnittliche oder sogar unterdurchschnittliche Fonds?
Schmidt: Das liegt nur zum Teil daran, dass bereits zu Beginn die falschen Fonds gewählt werden. Was anfänglich gut war, muss nicht immer gut bleiben, denn kein Anlagekonzept und insbesondere kein Fonds liefert über 20 oder 30 Jahre kontinuierlich gleich gute Erträge.
Manche Fonds schneiden in steigenden, andere in fallenden Märkten besser ab, Fondsmanager wechseln, und das eine oder andere Management-Konzept erweist sich nach einigen Jahren als nicht nachhaltig. Insofern ist es normal, dass sich die Qualität eines Fonds im Zeitverlauf ändert.
Man muss diese Entwicklung allerdings verfolgen und gegebenenfalls handeln, also dauerhaft suboptimale Fonds durch bessere ersetzen, um die anfangs gesteckten Ziele bezüglich Rendite und Ablaufleistung auch tatsächlich erreichen zu können.
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