Fondspolicen: „Die Spanne ist beträchtlich“

Wie erklären Sie sich, dass kostengünstige ETFs oder innovative Fondskonzepte immer noch nicht im Fokus der Unternehmen stehen?

Schmidt: Die Idee der fondsgebundenen Lebensversicherung ist ein gutes Stück älter als der Höhenflug der ETFs. Insofern ist zu erwarten, dass der ETF-Anteil im FLV-Anlagestock zunehmen wird.

Allerdings liefern ETFs für den Versicherer auch weniger Ertragspotenzial, um Beratungs- und Versicherungskosten abzudecken.

Der Anreiz, nur ETFs einzusetzen, ist in der Versicherungsbranche daher weniger stark ausgeprägt als im klassischen Anlagegeschäft. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, solange die aktiven Fonds entsprechend Performance liefern.

Warum schaffen es die Versicherer nicht, entsprechendes Know-how im Geschäftsfeld anzusiedeln?

Schmidt: Manche schaffen das durchaus, aber der Auf bau von Asset-Management-Kompetenz ist aufwendig und kostspielig. Das passt nicht in die Zeit, da viele Versicherer gegenwärtig eher zu Einsparungen gezwungen sind.

Darüber hinaus ist das Thema laufende Betreuung keines, das ausschließlich beim Versicherer liegt. Auch die Beraterschaft muss hier mit Kompetenz und aktiver Kundenbetreuung mitwirken.

Hierzu braucht es entsprechende Anreize und geeignete Unterstützungstools, die das effizient und kompetent ermöglichen. Mit digitalen Advisor-Tools ließe sich hier viel erreichen.

Interview: Jörg Droste

Foto: f-fex

 

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