Das Neugeschäft mit fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen in Deutschland war 2010 im dritten Jahr in Folge rückläufig. Mit einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro verringerte sich der Anteil fondsgebundener Produkte am Gesamtmarkt Leben um vier Punkte auf 16 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung „FLV-Update 2010“ der Unternehmensberatung Towers Watson.
„Der Absatz fondsgebundener Versicherungsprodukte hat sich im Jahr 2010 noch nicht von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise erholt“, interpretiert Marcel Schmitz, Berater bei Towers Watson, die Zahlen. „Ihre Bedeutung für das Neugeschäft im Lebensversicherungs-Markt ist auf dem Tiefpunkt des Jahres 2003, nach der letzten Kapitalmarktkrise, angelangt“, so seine Beobachtung.
Während der deutsche Lebensversicherungsmarkt 2010 im Neugeschäft gemäß der Untersuchung insgesamt um elf Prozent gewachsen ist, ging das fondsgebundene Segment produktübergreifend um zehn Prozent zurück. Dabei sank das Vertragsvolumen mit laufenden Beiträgen – der Großteil des Angebots im Fondssegment – sogar um 15 Prozent auf 970 Millionen Euro (Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro). Vor allem der Absatz fondsgebundener Riester- und Basisprodukte ist demnach nach wie vor rückläufig. Positiv entwickelte sich der Untersuchung zufolge lediglich der Verkauf fondsgebundener Produkte gegen Einmalbeitrag: Nach zwei Jahren des Marktrückgangs stieg er 2010 kräftig um 35 Prozent an. „Hier spiegelt sich der Trend des Gesamtmarkts wider, in dem Einmalbeiträge ebenfalls um 36 Prozent zulegen konnten“, so Schmitz. Allerdings zeige der Marktanteil der fondsgebundenen Versicherungen von fünf Prozent am Gesamtmarkt noch einen deutlichen Nachholbedarf auch bei den Einmalbeiträgen.
Der Anteil des Neugeschäfts mit fondsgebundenen Rentenversicherungen (FRV) am Fondssegment stieg laut der Untersuchung auf 58 Prozent (Vorjahr: 53 Prozent), am Gesamtmarkt fiel er dagegen leicht auf neun Prozent (Vorjahr: elf Prozent). Mit einem Neuvertragsvolumen auf APE-Basis von 640 Millionen Euro hielt sich die FRV demnach stabil (minus fünf Prozent), was vor allem auf den starken Anstieg (40 Prozent) bei Produkten gegen Einmalbeitrag zurückzuführen ist. Größer war der Rückgang der Studie zufolge dagegen im staatlich geförderten Bereich der Fondsrente: Sowohl Riester- als auch Basisrentenprodukte verloren 2010.
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