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Fondstrends 2025: Mit Zuversicht ins neue Jahr

„Aus unserer Sicht ist es jedoch nie zu spät, in Gold zu investieren“, sekundiert Benjamin Louvet, Head of Commodities bei Ofi Invest Asset Management. Zum einen korreliere Gold wenig mit anderen Anlageklassen und gelte als sicherer Hafen. Zum anderen seien geopolitische Spannungen seit Beginn dieses Jahrhunderts so bestimmend wie noch nie. Und schließlich profitiere Gold als Vermögenswert, der keine Zinsen bietet, immer dann, wenn die Renditen anderer Vermögenswerte sinken. „In dem Maß, in dem die Zentralbanken also ihre Zinsen senken, wird Gold attraktiver“, so der Experte, „historisch gesehen hat ein Rückgang der Zinssätze um ein Prozent den Goldpreis um durchschnittlich 22 Prozent steigen lassen“.

Mit Goldminenfonds können Anleger von einem weiteren Anstieg profitieren. Der im Juli 2008 aufgelegt Earth Gold Fund legte seit November 2019 um 118 Prozent zu, davon allein rund 60 Prozent in den letzten zwölf Monaten. Fondsmanager Joachim Berlenbach setzte zuletzt mit 75 Prozent vor allem auf kanadische Bergbaufirmen wie Kinross Gold und Dundee Precious Metals.

Trotz der insgesamt positiven Aussichten sollten Anleger die potenziellen Risiken nicht außer Acht lassen. Zieht etwa die Inflation wieder an oder verdichten sich die Anzeichen für eine schwächere Konjunktur als erwartet, kann es an der Börse schnell ungemütlich werden. In diesem Umfeld können Anleihen für Stabilität sorgen, zumal sie eine regelmäßige Verzinsung bieten. Papiere mit kurzer Laufzeit reagieren weniger empfindlich auf Zinsschwankungen.

Darüber hinaus dienen sie als Liquiditätsreserve, um bei möglichen Kurseinbrüchen am Aktienmarkt schnell handeln zu können. Thomas Höfer, Head of European Credit bei der DWS, hält die Renditeaussichten für Zinsanlagen in allen Bereichen für positiv, die Anlageklasse sei nach wie vor „sehr attraktiv.“ Für zehnjährige Staatsanleihen erwartet er für die USA auf Sicht von zwölf Monaten eine Rendite von 4,5 Prozent, für Bundesanleihen 2,2 Prozent.

Auch wenn sich die Annahmen eines Soft Landings und einer deutlichen Steigerung der Unternehmensgewinne – speziell in den USA – als falsch erweisen, könnte es „deutlich negative Überraschungen“ geben, gibt Vincenzo Vedda, Chief Investment Officer bei der DWS zu bedenken. Generell sei in dem derzeit recht unsicheren Umfeld die Diversifikation bei der Kapitalanlage ein Schlüssel zum Erfolg. Christian Steiner, Portfoliomanager bei der Bayerische Vermögen Management AG, nennt ein weiteres Argument für eine breite Streuung: Die teils außergewöhnlichen Kursgewinne in den vergangenen zehn Jahren waren nach seinem Dafürhalten größtenteils auf die Performance einiger weniger Aktien zurückzuführen. „Diese Periode der extremen Marktkonzentration lässt leicht den Nutzen der Diversifikation in Vergessenheit geraten“, so Steiner, „doch es wäre unklug, diesen Aspekt zu vernachlässigen“.

Private Equity als Depotergänzung

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