Vor dem Hintergrund der expansiven Geldpolitik der EZB und einer gedämpften Wirtschaftsentwicklung in der Euro-Zone setzen die Baufinanzierungszinsen in Deutschland ihre schwankende Seitwärtsbewegung fort und bewegen sich weiterhin auf historisch niedrigem Niveau.
Die äußerst attraktiven Finanzierungskonditionen stehen in den Ballungsregionen den infolge Zuwanderung und somit stärkerer Nachfrage anziehenden Immobilienpreisen gegenüber. Die gestiegenen Preise bleiben aber finanzierbar, da die Zinslast im historischen Vergleich stark zurückgegangen ist. Käufer sollten jedoch darauf achten, dass sie ihren Immobilienerwerb mit einer langen Zinsbindung sowie einer Tilgung von zwei bis drei Prozent versehen.
So solle innerhalb der Darlehenslaufzeit die Restschuld weitestgehend abgetragen werden. Denn bei einer signifikanten Zinserhöhung bestehe ansonsten die Gefahr, dass sich Immobilienkäufer ihren Kredit nicht mehr leisten könnten.
KfW-Konditionen wurden angepasst
Dies wird auch bei den veränderten Bedingungen des KfW-Wohneigentumsprogramms (124) berücksichtigt. Seit Ende Juli gilt bei der Förderung von Hausbau oder -kauf durch dieses KfW-Programm eine höchstmögliche Laufzeit des Förderdarlehens von 25 Jahren (statt wie bisher 35 Jahren).
Dies hat für Darlehensnehmer eine deutlich höhere monatliche Belastung zur Folge, reduziert aber das Zinsänderungsrisiko am Ende der Zinsbindung. Die KfW bietet im Wohneigentumsprogramm fünf und zehn Jahre Zinsbindung an. Darüber hinaus wurde die Zahl der möglichen tilgungsfreien Anlaufjahre von fünf auf drei gesenkt.
Autor Stephan Gawarecki ist Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, Lübeck.
Foto: Dr. Klein