Herr Busemann, Ihre erste größere Geldanlage – erinnern Sie sich?
Busemann: Als ich zwölf Jahre alt war, habe ich immer die Zeitungen der letzten Wochen gesammelt, habe mir darin bestimmte Aktien rausgesucht und die Chartverläufe auf Millimeterpapier aufgezeichnet. Damit bin ich dann zu meinem Vater gegangen und habe gesagt: Papa, ich will für 200 Mark diese Aktien kaufen. Da mein Vater selbst gerade in Aktien investieren wollte, hat er mir angeboten, mich einfach daran zu beteiligen. Das habe ich dann gemacht und habe mir Benetton-Optionsscheine gekauft. Für 202 Mark und 50 Pfennig. Als ich 18 Jahre alt wurde, hat mein Vater mir das von ihm verwaltete Depot dann überlassen und ich durfte mich darin austoben.
Woher kam Ihr frühes Interesse für dieses Thema?
Busemann: Geldvermehrung und Geldanlage haben mich schon immer interessiert. Schon mein Vater war sehr börseninteressiert und hat das auch vorgelebt. So bin ich relativ früh mit dem Thema in Kontakt gekommen. Heute sind Aktien ein liebgewonnenes, aber auch nervenaufreibendes Hobby von mir. Das gebe ich auch an meine Kinder weiter. Mein ältester Sohn ist zwölf Jahre alt, mit ihm unterhalte ich mich schon ab und zu über Aktien. Wenn er mich am Handy daddeln sieht, fragt er immer: Kaufst du oder verkaufst du? (lacht)
Worin investieren Sie neben Aktien noch?
Busemann: Immobilien sind ein weiteres Standbein, grundsätzlich sind mir Immobilieninvestments aber immer ein bisschen zu schwerfällig. An der Börse mag ich einfach, dass es dort schnell geht. Wenn ich Geld brauche, habe ich es zwei Tage später auf dem Konto. Früher habe ich auch in geschlossene Fonds investiert – in allen möglichen Ausprägungen. Leider auch Schiffsfonds. Grundsätzlich bin ich beim Investieren viel zu mutig. Deshalb habe ich an der Börse auch schon einige böse Pleiten erlebt, im letzten Jahr waren drei Insolvenzen dabei. Aber das ist dann halt Künstlerpech. Wenn ich kein Risiko will, mach‘ ich ein Sparbuch.
Haben Sie in der Leichtathletik, speziell beim Zehnkampf, besondere Fähigkeiten erlernt, die auch bei der Geldanlage hilfreich sind?
Busemann: Man lernt, diszipliniert zu sein. Man kann nicht heute anfangen zu trainieren und morgen schon den Wettkampf bestehen. Das ist in der Geldanlage ähnlich: Wenn ich investiere, muss ich Zeit mitbringen. Ich muss mich gut vorbereiten und mich damit beschäftigen. Man muss aber aufpassen, dass man nur das Gute überträgt: Der Sport an sich ist ja emotional, und beim Investieren sollte man die Emotionen besser ausschalten.
Das Gespräch führte Kim Brodtmann, Cash.