Franke & Bornberg: Die besten Wohngebäudeversicherungen 2024

Michael Franke
Foto: Franke & Bornberg
Michael Franke, Geschäftsführer Franke & Bornberg

Franke und Bornberg hat für das Update seines Wohngebäudeversicherungsratings 340 Tarife von 85 Versicherer unter die Lupe genommen. 17 Versicherer und 33 Tarife erhielten die Höchstnote FFF+. Die gute Nachricht: Trotz steigender Prämien bleibt guter Schutz immer noch bezahlbar.

Sintflutartige Regenfälle haben weite Gebiete im Süden Deutschlands unter Wasser gesetzt, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft beziffert die versicherten Schäden auf mindenstens zwei Milliarden Euro. Die Analysehaus Franke und Bornberg ist sich aber sicher, dass sie tiefrote Spuren in den Büchern der Wohngebäudeversicherer hinterlassen werden.

Vorweg: Das neue Wohngebäudeversicherungsrating ist schlanker als sein Vorgänger. Es verzichtet auf die Kategorien Grund-, Standard- und Topschutz und bewertet alle Tarife nach einem einheitlichen Kriterienkatalog. Die Notenskala umfasst jetzt sieben Leistungsklassen plus Schulnote.

Mehr Differenzierung in der Spitzengruppe verspricht sich das Analysehaus durch die neue Höchstnote FFF+ (hervorragend). Nach Angaben von Franke und Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke müssen Tarife in den oberen Leistungsklassen Mindeststandards erfüllen. „Die Mindeststandards konzentrieren sich auf entscheidende Pain-Points, also Sachverhalte, die für Betroffene besonders unangenehm werden können“, erläutert Franke. Einen großen Wert legen die Analysten beispielweise auf die Zusicherung, dass bei schleichenden Schäden, die zeitlich nicht eindeutig zugeordnet werden können, der aktuelle Versicherer die Bearbeitung übernimmt.

Darüberhinaus wurde Kriterien präzisiert: So wurde aus „Rohrbruch“ jetzt Zuleitungsrohre, Ableitungsrohre und Gasleitungen. Die wiederum werden unterschieden nach Wasser- und Abwasserrohren auf dem Grundstück und solche außerhalb des Grundstücks. Die Präzision sei notwendig, denn Leitungswasserschäden sowie Schäden an Zu- und Ableitungsrohren seien häufig und zudem teuer. Das gelte sowohl im Gebäude als auch außerhalb. Nach Aussagen des Analysehauses fließt fast jeder zweite Euro der WGB fließt für Leitungswasserschäden. „Aber schon eine Nuance beim versicherten Leistungsumfang entscheidet darüber, ob der Versicherer zahlt oder nicht“, betont Franke.

Das Rating: Wohngebäudeversicherung 2024

Dem WGB-Rating 2024 liegen 1.747 Tarife und Tarifkombinationen von 85 Versicherern zugrunde. Für eine bessere Übersicht der Ergebnisse komprimiert F&B diese auf 340 Tarifvarianten, die sich vom Rating her unterscheiden.

Nur jeder zehnte Tarif erreicht die neue Höchstnote FFF+; 17 Versicherer bieten ein Produkt mit Top-Rating an.

23 Prozent der Tarife erhalten immerhin ein sehr gut (FFF) und landen damit im Verfolgerfeld. Die größte Dichte zeigt sich im unteren Mittelfeld. Hier wird fast jeder dritte Tarif mit FF (befriedigend) bewertet.

Franke und Bornberg Pressemitteilung - Wohngebäudeversicherung Rating-Update 2024 - Gesamtergebnis

30 Prozent mit ausreichend und schlechter

Am anderen Ende der Skala schneiden 30 Prozent aller Tarife nur „ausreichend“ oder noch schlechter ab. Schwächere Tarife oder Tarifkombinationen zeigen häufig Lücken bei Schäden an Ableitungsrohren, Schäden durch Tiere sowie bei Leistungen für das Beseitigen umgestürzter Bäume und Aufforstung, begründet F&B die Benotung. Gebäudeschäden durch Graffiti oder Vandalismus und Kosten für Sachverständige seien ebenfalls nicht ausreichend gedeckt.

Versicherungsprämien steigen mit den Baukosten

Die meisten Wohngebäude sind zum gleitenden Neuwert versichert, haben also keine feste Versicherungssumme. Auf diese Weise sind Gebäude stets ausreichend versichert. Im Gegenzug folgen die Prämien der Entwicklung von Baupreisindex und Tariflohnindex für das Baugewerbe. Deshalb sind die Prämien von 2022 auf 2023 um 14,7 Prozent und 2024 um weitere 7,5 Prozent gestiegen. Guter Schutz bleibt trotzdem bezahlbar, wie die Berechnung von F&B zeigt.

Franke und Bornberg Pressemitteilung - Wohngebäudeversicherung Rating-Update 2024 - Preisbeispiel Elementarschutz

Wie steht es um den Elementarschutz in der WGB?

Nur jedes zweite Wohngebäude hat eine Elementarschadenversicherung. Trotz der aktuellen Diskussionen um eine Pflichtversicherung – Versicherungsschutz bei Naturgefahren bieten die meisten Tarife nur optional. Ein weiteres Manko: In den Online-Rechnern der Versicherer ist Elementarschutz nicht immer automatisch vorbelegt. Das lasse den Versicherern Raum für individuelle Annahmepolitik. Zudem können die Gesellschaften über die Prämie zusätzlich gegengesteuern.

Frage: Was macht eine Wohngebäudeversicherung nachhaltig?

Auch beim Thema Nachhaltigkeit bewegen sich die Gesellschaften: „Wohngebäudeversicherungen werden nachhaltiger, wenn auch nicht flächendeckend“, beobachtet Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. „Alles, was ein Wohngebäude nachhaltiger macht, kann auch versichert werden“, ist Monke überzeugt. Wärmepumpen seien zum Beispiel bei Diebstahl mittlerweile besser geschützt. Echte Nachhaltigkeits-Mehrwerte bieten aus Sicht von Monke die Übernahme von Mehrkosten für einen nachhaltigen Wiederaufbau, die Übernahme höherer Kosten für energetische Sanierung und umweltfreundliche Baustoffe, eine klimaneutrale Schadenregulierung sowie die Übernahme von Beratungskosten für nachhaltige Technologien.

Vielschichtige Tarife und breites Mittelfelf

Das neue Update zeigt, dass das Angebot an Wohngebäudeversicherungen facettenreich ist. Dabei erschwere nicht nur der modulare Aufbau einen Vergleich, so das Fazit von F&B. Insbesondere das Mittelfeld ist derzeit noch stark ausgeprägt, wie die Analyse zeigt. Gleichzeitig zeigen sich die Analysten von Franke und Bornberg aber überzeugt, dass die einheitliche Bewertung aller Tarife sowie geschärfte Kriterien den Produktentwicklern wichtige Merkmale für bessere Tarife, auch für das Thema Nachhaltigkeit. Das Analysehaus veröffentlicht alle Ratingergebnisse sowie die neuen Bewertungsrichtlinien auf seinem Internetauftritt.

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