Franke und Bornberg: Die besten Privaten Rentenversicherungen

Foto: Neuhausen/Franke und Bornberg
Michael Franke, Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg.

Franke und Bornberg hat 629 Klassik-, Neue Klassik-, Fondspolicen- und Hybridpolicen-Tarife unter die Lupe genommen. Fazit der Analysten: Alternative Garantien und Anlagen jenseits des klassischen Deckungsstockes nehmen Fahrt auf. Zugleich steigt die Bedeutung von Finanzstärke und Stabilität eines Versicherers. Und: Die kapitalgedeckte Altersvorsorge hat Zukunft – trotz Zinsschmelze.

Der Dauerniedrigzins und die weitere Garantiezinssenkung zum 1. Januar 2022 auf 0,25 Prozent hat Folgen für die private Altersvorsorge und das Angebot der Lebensversicherer: Klassische Lebens- und Rentenversicherungen fahren im Krisenmodus.

In der Folge nehmen alternative Garantien und Anlagen jenseits des klassischen Deckungsstockes immer mehr Fahrt auf. Zugleich steigt die Bedeutung von Finanzstärke und Stabilität eines Versicherers.

Diese Entwicklungen spiegeln sich im aktuellen Altersvorsorge-Rating von Franke und Bornberg wieder. Die Analystinnen und Analysten haben 629 Rententarife nach bis zu 64 Kriterien untersucht.

Von den 629 analysierten Tarifen entfallen mit 362 über die Hälfte auf private Versicherungen der 3. Schicht. Damit prägen sie das Gesamtergebnis deutlich. Besonders leistungsfähige Tarife beobachten die Analysten beim Konzept „Garantieorientierter Hybrid“. Hier erreichen rund 18 Prozent der Tarife die Topwertung FFF+ (hervorragend) und etwa 72 Prozent ein FFF (sehr gut).

Klassik wird zum Auslaufmodell

Abgeschlagen landen Klassikkonzepte auf den hinteren Plätzen. Gerade einmal einer der untersuchten 62 Klassik-Tarife erreicht noch die Top-Bewertung. Immerhin erreichen noch gut ein Viertel der privaten Klassik-Tarife ein FFF. 33 Gesellschaften haben noch einen Klassik-Tarif im Angebot. Ein Jahr zuvor waren es noch 37.

Die Leistungsdichte ist hoch: „Viele Versicherer haben offensichtlich die Hausaufgaben erledigt. Ihre innovativen Tarife können sich auch im Niedrigzins-Umfeld behaupten“, so Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Gut 17 Prozent der privaten Rententarife in der 3. Schicht erreichen beim Altersvorsorge-Rating 2021 eine hervorragende Wertung. Mit einer sehr guten Wertung werden fast 50 % der untersuchten Tarife aus der 3. Schicht ausgezeichnet.

Riester im Rückwärtsgang

Der sinkende Rechnungszins hinterlässt Spuren bei der Riester-Rente. Waren vor Jahresfrist noch 37 Gesellschaften mit 77 Tarifen im Markt, sank das Angebot auf jetzt nur noch 32 Versicherer und 71 Tarife. „Das war ein Rückzug mit Ansage“, sagt Franke.

„Der magere Rechnungszins macht es für Versicherer immer schwerer, die Beitragsgarantie zu erwirtschaften. Beitragserhalt wird bei einem Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent zum Kraftakt. Zwanzig Jahre nach Einführung der Riester-Förderung rechnen wir deshalb mit einem weiteren Rückzug aus diesem Geschäftsfeld.“

Aber: Rund 19 Prozent der Riester-Tarife erhalten die Note hervorragend, während etwas über 50 Prozent der Tarife noch ein FFF erreichen. Besonders punkten können auch hier garantieorientierte Hybride sowie Tarife der neuen Klassik.

So leistungsfähig sind Basis-Renten

Vergleichsweise konstant zeigt sich das Angebot von Basis-Renten. Hier bleibt die Zahl der Versicherer mit 46 gegenüber dem Vorjahr gleich. Das Tarifangebot wächst sogar leicht von 193 auf nun 196 Produkte. Ein Rückgang der Klassiktarife wird mehr als wettgemacht durch den Anstieg bei Hybrid-Lösungen und Fondsrenten. Damit steigt auch die Qualität der Produkte. Für etwa 34 Prozent aller Basis-Renten gibt es von Franke und Bornberg die Spitzennote FFF+. Das FFF wird von knapp 50 Prozent erreicht.

Parallel zum Rückzug vieler Versicherer aus Klassikkonzepten und dem Riester-Geschäft verläuft der Verzicht auf eine volle Beitragsgarantie. Der Trend geht hin zu niedrigeren oder laufzeitabhängigen Garantien. Anders als bislang angenommen, bleibe der Zuwachs bei Tarifen mit fondsgebundener Rentenphase jedoch hinter den Erwartungen zurück, konstatiert Franke.

Fonds böten zwar höhere Renditechancen. Aber in der Rentenphase sei aber vor allem Sicherheit angesagt. „Wir sind gespannt, wann ein Großteil der Produktentwickler und Verbraucher auch hier umdenken und auf Ertragschancen setzen“, sagt Franke.

Erfreulich für Verbraucher sei schon jetzt die steigende Flexibilität vieler Produkte. Leistungsfähige Tarife sollten alle wesentlichen Gestaltungsoptionen bieten, die im Auf und Ab des Lebens einmal wichtig werden könnten. Im Bereich Flexibilität habe Franke und Bornberg die Bewertungen für einige Kriterien gestrafft.

Nachhaltige Ausrichtung: Fondspolicen haben die Nase vorn

Gerade fondsgebundene Rentenversicherungen zeichneten sich aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten bei der Fondsanlage durch hohe Flexibilität aus. Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit hätten fondsgebundene Tarife häufig die Nase vorn, beobachtet Franke.

Sie bieten Verbrauchern vielfältige Möglichkeiten, Environmental, Social und Governance oder kurz „ESG“–Kriterien beim Aufbau ihrer Altersvorsorge zu berücksichtigen. Derzeit arbeitet Franke und Bornberg an der Bewertung nachhaltiger Versicherer und ihrer Tarife.

Die Bewertungsgrundlagen des Altersvorsorge-Ratings (Stand 15.09.2021) sowie sämtliche Ergebnisse zu allen drei Schichten der Altersvorsorge stellt Franke und Bornberg im Internet unter https://www.franke-bornberg.de/ratings/ kostenlos bereit.

Die wichtigsten Fakten zum Altersvorsorge-Rating 2021

Das Altersvorsorge-Rating von Franke und Bornberg setzt sich aus den Bereichen Transparenz, Flexibilität und Produktkonzept zusammen. Die Aufteilung unterscheidet sich allerdings je Produktbereich. Hier differenziert das Rating zwischen fünf Produktkategorien. Damit ist gewährleistet, dass jedes Produkt in seiner Klasse bewertet wird.

Gegenüber dem Jahrgang 2020 neu hinzugekommen ist das Kriterium „Finanzielle Stabilität“. Je nach Produktkonzept wird es unterschiedlich hoch bewertet. „Verlässliche Zinsen gehören der Vergangenheit an. Die Zinsschmelze strapaziert das Geschäftsmodell der Lebensversicherer. Verbraucher müssen wissen, wie stabil ein Versicherer ist, bevor sie ihm ihre Altersversorgung anvertrauen“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Laut Franke basiert die neue Kennzahl auf dem Abschneiden beim aktuellen map-report „Bilanzanalyse deutscher Lebensversicherer“. Das soll voraussichtlich Ende Oktober 2021 veröffentlicht werden.

Hintergrundinfos zu Produktkategorien

  • Klassik: Klassische Rentenversicherungen bieten einen garantierten Rechnungszins. Die Anlage der Sparbeiträge erfolgt ausschließlich im Sicherungsvermögen des Versicherers.
  • Neue Klassik: Neue Klassiktarife sind Rentenversicherungen ohne garantierten Rechnungszins, die Sparbeiträge ebenfalls im Sicherungsvermögen anlegen. Durch den Verzicht auf Garantien besteht die Chance auf höhere Überschussbeteiligung und somit eine höhere Rendite. Darunter fallen auch Produkte mit Indexpartizipation. 
  • Beitragsorientierte Hybride Rentenversicherung: Hier entscheiden Versicherte, welcher Anteil des Sparbeitrages in die Fondsanlage und welcher Anteil ins Sicherungsvermögen fließt. Versicherer schichten Guthaben nicht um. In diese Kategorie fallen unter anderem sogenannte statische 2-Topf-Hybride.
  • Garantieorientierte Hybride Rentenversicherung: Tarife mit zugesagtem Garantieniveau, das durch Umschichten des Vertragsguthabens zwischen Sicherungsvermögen und fondsorientierter Anlage sichergestellt ist. Vertragsguthaben, das nicht zur Garantiedeckung erforderlich ist, kann renditeorientiert angelegt werden. In diese Kategorie fallen unter anderem sogenannte dynamische 3-Topf-Hybride mit Sicherungsfonds.
  • Fondsgebundene Rentenversicherung: Bei diesen Produkten erfolgt die Anlage der Sparbeiträge ausschließlich in Investmentfonds. Zum Altersvorsorge-Rating

Analyse über alle Schichten der privaten Altersvorsorge

Das Altersvorsorge-Rating von Franke und Bornberg liefert einen vollständigen Überblick zur aktuellen Tariflandschaft. Die Untersuchung umfasst alle zum Stichtag bekannten Tarife der privaten Vorsorge, also Basis-Renten (1. Schicht), Riester-Renten (2. Schicht) und private Rentenversicherungen der 3. Schicht. Für eine bessere Unterscheidung werden die Tarife einer von fünf Produktkategorien („Konzepte“) zugeordnet. Dazu Michael Franke: „Je nach ihrem Anlagekonzept unterscheiden sich Rententarife ganz erheblich. Wer nicht Äpfel mit Birnen vergleichen will, muss zwischen Klassik, Hybrid und reinen Fondslösungen differenzieren.“

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