Franke und Bornberg: Die besten Risikolebensversicherungen 2025

Michael Franke
Foto: Franke und Bornberg
Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg: "Trotz der großen Verbreitung sehen wir bei den Versicherern in den letzten Jahren wenig Ehrgeiz."

Franke und Bornberg hat für sein neues Rating Risikolebensversicherung 2025 103 Tarife von 56 Versicherern analysiert. Die Ergebnisse zeigen: Nur 20 Versicherer haben mindestens ein Produkt mit der Bestnote FFF+.

Erstmals seit 2019 verzeichnet die Risikolebensversicherung (RLV) in Deutschland wieder ein Wachstum. Laut einer aktuellen Analyse des Branchendienstes und Franke und Bornberg-Tochtergesellschaft „Map-Report“ gab es Ende 2023 insgesamt 9.885.952 Risikolebensversicherungen in den Beständen der Lebensversicherer. Im Vergleich zu 2022 entspricht dies einem Zuwachs von 4,34 Prozent.

Stillstand bei der Qualität

Während die Nachfrage steigt, sieht es bei der Produktqualität weniger erfreulich aus. Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg, kritisiert den fehlenden Innovationsgeist der Versicherer: Trotz der großen Verbreitung sehen wir bei den Versicherern in den letzten Jahren wenig Ehrgeiz, den gestiegenen Erwartungen von Verbrauchern gerecht zu werden.“ Die Assekuranz wirke „erstaunlich ambitionslos“, so Franke. Viele Gesellschaften hätten nicht einmal den neuen Höchstrechnungszins von einem Prozent als Anlass für Tarifverbesserungen genutzt. Auch hier zeige sich das mangelnde Engagement der Branche, kritisiert Produktexperte Franke.

Was kostet eine Risikolebensversicherung?

Im Durchschnitt hat der neue Rechnungszins laut F&B die Prämie bei gleicher Versicherungssumme um rund vier Prozent gesenkt – brutto wie netto. Aussagen zum Preis sind nach Aussagen des Analysehauses allerdings schwierig, denn die meisten Gesellschaften haben traditionell mindestens ein preisaggressives Basis-Produkt sowie ein höherpreisiges Top-Produkt im Programm.

Einige Anbieter bedienen den Hang zur Mitte mit einem weiteren Produkt, das sich beim Preis und in den Leistungen zwischen Basis- und Top-Produkt bewegt. Über die gesamte Breite des Marktes reicht die Spanne aktuell von 58,89 bis 294,49 Euro im Jahr – als Beispiel dient ein Bankkaufmann mit 100.000 Euro Versicherungssumme, Endalter 67 und Nichtraucher.

Warum ist Flexibilität wichtig ist

Eine Risikolebensversicherung dient in erster Linie dazu, Hinterbliebene finanziell abzusichern oder Kreditgeber über den Tod hinaus zu bedienen. Doch da sich Lebensumstände ändern, spielen flexible Vertragsoptionen eine zentrale Rolle. Insbesondere Nachversicherungsgarantien ermöglichen es Versicherungsnehmern, ihren Schutz bei bestimmten Anlässen wie Heirat, Geburt oder Gehaltserhöhungen ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen. „Je flexibler eine Risikoversicherung, umso besser schützt sie in jeder Lebensphase“, betont Franke.

Allerdings sieht Franke und Bornberg Nachversicherungsoptionen ohne Gesundheitsprüfung skeptisch: „Versicherte mit gesundheitlichen Problemen nutzen diese Angebote stärker als gesunde Altersgenossen.“ Dadurch könnten Versicherer zunehmend risikoreiche Verträge in ihren Beständen haben und müssten bei der Gestaltung dieser Optionen genau abwägen.

Für das neue Rating hat Franke und Bornberg die Meßlatte für die maximale Punktzahl höher gelegt. Nach Angabe des Analysehauses betrifft dies den Umgang mit kurzfristigen Zahlungsschwierigkeiten ebenso wie noch flexiblere Nachversicherungsoptionen. Neu im Kriterienkatalog ist die Nachversicherungsgarantie bei Kauf oder Finanzierung einer Immobilie. Gestrichen wurde hingegen die Überprüfung des Nichtraucherstatus während der Laufzeit.

Die besten Risikolebensversicherungen 2025

Für das Rating RLV 2025 hat Franke und Bornberg 103 Tarife und Tarifvarianten von 56 Gesellschaften nach 36 Kriterien untersucht. Mit 28 Produkten (27,2 %) wächst die Spitzengruppe im Vergleich zum Vorjahr nur leicht. Die zweithöchste Bewertung FFF „sehr gut“ erreichen gerade einmal 13 Tarife (12,8 %). Knapp die Hälfte aller Produkte werden mit FF+ „gut“ bewertet. Befriedigend oder schlechter ist fast jeder fünfte Tarif.

Franke und Bornberg Rating Risikolebenversicherung 2025 Notenspiegel

Nur 20 Versicherer haben mindestens ein hervorragendes Produkt im Angebot. Die Bestnote FFF+ erreichen für einen oder mehrere Tarife (alphabetische Reihenfolge):

  • Allianz
  • Baloise
  • Bayern-Versicherung
  • Continentale
  • CosmosDirekt
  • Credit Life
  • Delta Direkt
  • Dialog
  • Die Dortmunder
  • Europa
  • Hannoversche
  • HUK-Coburg
  • HUK 24
  • Ideal
  • LV 1871
  • Provinzial
  • Signal Iduna
  • VPV
  • Versicherer im Raum der Kirchen
  • Zurich

Zahlreiche Produkte scheitern an einer Spitzenbewertung, da sie Mindestkriterien nicht erfüllen. „Ohne kundenfreundliche Verlängerungsoptionen schafft es ein Tarif bei uns nicht an die Spitze. Ist etwa die Hypothek noch nicht getilgt oder wohnen unterhaltsberechtigte Kinder noch im elterlichen Haushalt, muss ein Top-Tarif eine längere Laufzeit erlauben“, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg.

Die vorgezogene Todesfallleistung sei ein weiterer Mindeststandard. Diese garantiere die Zahlung der Versicherungssumme bereits für den Fall, dass eine Lebenserwartung von weniger als zwölf Monaten diagnostiziert werde, so Wedekind.

Fazit: Qualität bleibt hinter Erwartungen zurück

Trotz der steigenden Nachfrage bleibt das Qualitätsniveau der Risikolebensversicherungen durchwachsen. Zwar bieten viele Tarife einen soliden Schutz, doch die erhofften Verbesserungen durch den neuen Rechnungszins sind bislang ausgeblieben. Fast die Hälfte aller geprüften Produkte verfehlt eine sehr gute oder hervorragende Bewertung.

Dennoch sieht Michael Franke Chancen für eine positive Entwicklung: „Die steigende Nachfrage bei Immobilien wird das Geschäft mit Risikolebensversicherungen weiter beflügeln. Versicherer sind gut beraten, sich eine gute Ausgangsposition für den zu erwartenden Qualitätswettbewerb zu schaffen.“

Das vollständige Rating auf Tarifebene sowie die Bewertungsrichtlinien veröffentlicht Franke und Bornberg unter diesem Link.

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