Freie Vermittler können Gewinn steigern – Einkommensunterschiede zementiert

Frank Rottenbacher
Foto: AfW
AfW-Vorstand Frank Rottenbacher

Die Corona-Pandemie hat Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler wirtschaftlich kaum geschadet – das zeigt das "Vermittlerbarometer 2021" des Maklerverbands AfW. Allerdings wurden die bestehenden Einkommensunterschiede in der Branche weiter zementiert.

Im Durchschnitt erzielten freie Vermittlerinnen und Vermittler 2021 einen Umsatz in Höhe von 121.000 Euro und einen Gewinn von 64.100 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der durchschnittliche Umsatz damit um 1.000 Euro (plus 0,8 Prozent) und der durchschnittliche Gewinn um 4.250 Euro (plus 7,1 Prozent).

Jedoch befindet sich mehr als die Hälfte der befragten 2.028 Vermittler in den unteren Gewinn-Segmenten bis 50.000 Euro. Nur jeder fünfte Vermittler (18 Prozent) erreicht einen Gewinn von über 100.000 Euro. Nach Gewinn-Segmenten betrachtet gewannen vor allem diejenigen Vermittler hinzu, die bereits im Vorjahr mehr als 150.000 Euro Gewinn verzeichnet hatten. Vermittler, die einen Gewinn zwischen 75.000 und 125.000 verzeichnet hatten, büßten mit minus 2,2 Prozent am meisten ein. Auch Vermittler, die lediglich bis 10.000 Euro Gewinn aufwiesen, verloren leicht im Vergleich zum Vorjahr.

Grafik: AfW

„Die freien Vermittlerinnen und Vermittler konnten durch den raschen und flächendeckenden Einsatz von Online- und Videoberatung ihr Geschäft in der Pandemie überwiegend behaupten und sogar ausbauen. Es bleibt aber dabei, dass ein Gewinn von durchschnittlich 64.000 Euro, von dem auch die eigene Altersvorsorge bestritten werden muss, nicht für eine Neiddiskussion taugt, wie sie die Politik immer gern anstimmt“, so AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.

Für die Zukunft rechnen die befragten Vermittler mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von 6 Prozent. Die Unter-40-jährigen erwarten sogar eine Umsatzsteigerung von 24 Prozent. Am skeptischsten sind hingegen Vermittler, die 50 Jahre oder älter sind. Hier wird lediglich mit einem moderaten Plus von 3 Prozent gerechnet. Zudem blicken reine Finanzanlagenvermittler mit einer Umsatzprognose von plus 14 Prozent optimistischer in die Zukunft als Versicherungsvermittler (plus 5 Prozent).

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