Im Cash-Interview berichtet Bernhard Prasnow, Vorstand der Münchener Efonds Solutions AG, wie sich der Private-Equity-Fondsabsatz auf der Plattform Efonds 24 verteilt.
Das Interview führte Andreas Friedemann, Cash.
Wie hat sich der Absatz von Wagniskapitalofferten nach Ihrer Beobachtung binnen Jahresfrist entwickelt?
Prasnow: Der Anteil des platzierten Kapitals von Private-Equity-Fonds im ersten Halbjahr 2012 ist im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres nahezu unverändert geblieben. Allerdings erwarten wir, dass im Laufe des Jahres wieder mehr Schwung in die Platzierung der Fonds dieses Segments kommen wird, vornehmlich weil der eine oder andere Initiator positive Nachrichten über lukrative Exits und stabile Ausschüttungen vermelden konnte.
Welche Verteilung auf die Vertriebskanäle haben Sie beobachtet?
Prasnow: Der freie Vertrieb hat im ersten Halbjahr 2012 rund 35 Prozent mehr Eigenkapital für Private-Equity-Fonds platziert als im Vorjahreszeitraum, während der Absatz über den Bankschalter um knapp 65 Prozent zurückging.
Worauf führen Sie diese Verschiebung zurück?
Prasnow: Die Banken setzen mehr denn je auf die Sicherheitskarte. Dabei bevorzugen Sie Immobilienfonds. 62 Prozent des von Banken platzierten Eigenkapitals entfiel auf diese Assetklasse. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von sechs Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich das Platzierungsvolumen insgesamt binnen Jahresfrist kaum verändert hat.
Es besteht also ein Zusammenhang mit den neuen Regulierungsvorschriften…?
Prasnow: Ja. Die Anforderungen an die Plausibilitätsprüfung sind gestiegen. Sie ist bei einem Private-Equity-Fonds aufgrund des konzeptionsbedingten Blind-Pool-Charakters und zahlreichen weiteren Unbekannten deutlich komplizierter als bei einer klassischen Core-Immobilien-Offerte. Verständlicherweise scheuen die Banken Haftungsrisiken derzeit noch mehr als in der Vergangenheit und die Produkte werden von verschiedenen Abteilungen genau untersucht. Das dauert…
Die freien Vertriebe können flexibler reagieren?
Prasnow: Richtig und sie tun es auch. Wenn ein Private-Equity-Fonds eine Ausschüttungsmitteilung herausgibt, ergeben sich für die Vermittler gute Anknüpfungspunkte, wieder auf ihre Kunden zuzugehen. Eine Chance, die freie Vertriebspartner tendenziell schneller aufgreifen können als Bankberater.
Foto: Efonds Group