Denn der geht noch davon aus, dass er bis Ende 2014 für die Umsetzung Zeit hat, obwohl zwischendurch bereits neue Anforderungen an ihn gestellt werden. Er muss sich also neu orientieren und sein Geschäftsmodell, seine Erlaubnis gegebenenfalls anpassen.
Das geht an großen Teilen des Marktes leider völlig vorbei und führt auf der Beraterseite im schlimmsten Fall auch zu einem Haftungsproblem.
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Konsequent regulieren
Noch ein besonderer Aspekt: Die Deminimis-Regelung ist aus unserer Sicht nicht so recht stimmig, wenn ich einerseits einen Bereich Vermögensanlage für den freien Vertrieb zulasse und andererseits aber diese regulierte spezielle Nische, die De-minimis nicht, kann ich das nicht nachvollziehen.
Da muss man entweder konsequenter Weise die Vermögensanlagen vom freien Vertrieb fernhalten oder bei den heutigen Rahmenbedingungen müsste man auch diese Produktklasse für den Berater unter Paragraf 34f zulassen, weil damit immerhin auch bestimmten Spezialanbietern, die zunächst kleinere Produkte probieren, auch eine Möglichkeit gegeben wäre, an den Markt zu kommen.
Über Produktrahmenbedingungen nachdenken
Zudem würde ich mir wünschen, dass nicht nur Vertriebswege- und die Institutsregulierung vorangetrieben, sondern auch über die Produktrahmenbedingungen nachgedacht wird. Es ist eben wichtig, dass die Produkte, die jetzt in der neuen Welt geschaffen werden, tatsächlich gute Produkte darstellen, die dem Anleger einen entsprechenden Mehrwert liefern. Alle Marktteilnehmer müssen dafür an einem Strang ziehen.
Hierbei seien die Kostenquoten als Beispiel genannt, die bei vergleichbarem Anlageobjekt nicht zu stark je nach Anbieter differieren sollten. Interessant ist sicherlich auch der vielfach geäußerte Wunsch nach Stärkung der Bestands- zulasten der Abschlussprovision.
Wichtig erscheint mir, dass dies möglichst über alle Produktklassen passiert, das heißt geschlossene Investmentvermögen, Investmentfonds und Versicherungen zu gleichen Konditionen vertrieben werden. Andernfalls steht zu befürchten, dass Beteiligungen sich gar nicht mehr im freien Vertrieb platzieren lassen.
Foto: Going Public