Freuen sich die Zins-Fans zu früh?

Auch liefert die nur sehr langsam steigende Inflation derzeit kaum Notwendigkeit für schnellere Zinserhöhungen. Zwar steigen die Löhne in der Eurozone wieder leicht an und die Wirtschaft wächst seit einigen Quartalen, doch der Inflationsdruck will nicht aufkommen.

Das liegt unter anderem an einer zunehmenden Technologisierung der Wirtschaft. Globale Konzerne wie Uber, Airbnb, Online-Händler wie Amazon oder Carsharing-Anbieter dämpfen beispielsweise die Preisentwicklung entsprechend und mindern so ein breites Anziehen der Preise.

Notenbank braucht bestimmtes Zinsniveau

Investoren sollten sich aber darauf einstellen, dass wir früher oder später steigende Zinsen in der Eurozone bekommen werden. Eine zu hohe Zinsdifferenz zu den USA ist dauerhaft nicht haltbar und ohne ein gewisses Zinsniveau fehlt der Notenbank im nächsten Wirtschaftsabschwung auch jegliche Steuerungsmöglichkeit, über Zinssenkungen die Konjunktur anzukurbeln.

Von früheren Zinsniveaus muss man sich aber dennoch verabschieden. Die guten alten Zeiten für Zinsanleger sind vorbei.

Tim Bröning ist seit 2009 in der Geschäftsleitung der Fonds Finanz Maklerservice GmbH und verantwortlich für den Bereich Unternehmensentwicklung und Finanzen sowie für die Sparte Investment.

Foto: Fonds Finanz

 

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