Friends Provident geht an Resolution

Elefantenhochzeit im britischen Finanzsektor: Der Asset Manager Resolution hat nach wochenlangen Verhandlungen den Lebensversicherer Friends Provident übernommen.

1,9 Milliarden Pfund (2,2 Milliarden Euro) lässt sich das Unternehmen von Finanzinvestor Clive Cowdery die Nummer sechs des britischen Versicherungsmarkts laut eigenen Angaben kosten.

500 Millionen Pfund sollen bar fließen, zudem bietet das verbesserte Übernahmeangebot den Eigentümern 0,9 Anteile pro Aktie. Nach der Übernahme plant Resolution, den Neuerwerb im Londoner Leitindex FTSE 100 listen zu lassen.

Friends Provident gilt bereits seit seinem Börsengang 2001 als Übernahmeobjekt. 2007 hatte Resolution schon einmal nach dem Versicherer gegriffen, die Verhandlungen scheiterten jedoch. Wenig später wurde Resolution dann erstmal selbst vom britischen Wettbewerber Pearl geschluckt.

Cowdery hat auch Clerical Medical im Visier

Resolution sammelte im vergangenen Dezember rund 600 Millionen Pfund ein. Mit diesem Geld will Cowdery Zukäufe finanzieren. Das Unternehmen hat vor allem Versicherer, Banken und Vermögensverwalter im Auge.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, zählen zu den potenziellen Übernahmekandidaten auch die Versicherungstöchter der britischen Großbank Lloyds, Scottish Widdows und Clerical Medical. Letztere kooperiert in Deutschland mit der Heidelberger Leben, die ebenfalls zu Lloyds gehört.

Friends Provident vertreibt seine Produkte, vor allem fondsgebundene Policen britischen Standards sowie neuerdings verstärkt auch investmentorientierte bAV-Lösungen, hierzulande über seine internationale Gesellschaft FPI (Friends Provident International). (hb)

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