Fristen für Anteilsrücknahme eingeführt

Die Berliner Catella Real Estate hat für ihren offenen Immobilienfonds Focus Nordic Cities – der wie andere Vertreter der Assetklasse derzeit für drei Monate die Rücknahme von Fondsanteilen aussetzt – als erster Anbieter Fristen für die künftige Anteilsrücknahme eingeführt.

Catella beruft sich für ihren auf kleinere institutionelle Anleger fokussierenden Fonds dabei auf die Regelungen des Paragrafen 80c Absatz 2 Satz 6 des Investmentgesetzes. Dort sind Fristen in einen Spielraum von bis zu zwölf Monaten vorgesehen. Nach eigenen Angaben vereinbart Catella eine Rückgabefrist bis zum Ende des jeweils übernächsten, auf die unwiderrufliche Rückgabeerklärung folgenden Monats. Anteile für bis zu 100.000 Euro pro Tag und Kunde könnten aber auch zukünftig noch täglich zurückgegeben werden.

Nur die Planungssicherheit zählt

Laut Catella verhindert dieser Schritt einen plötzlichen Mittelabzug, erhöht für alle Anleger die Planungs- und Renditesicherheit und ermöglicht Maßnahmen des Liquiditätsmanagements bis in normalen Zeiten hin zur Einleitung eines Immobilienverkaufs.

„Wir waren lediglich auf Grund von hektischen Aktivitäten mancher Vermögensverwalter und gewisser Dachfondsmanager, die zum Teil noch vor wenigen Wochen hohe zweistellige Millionenbeträge vermeintlich langfristig bei uns angelegt hatten, gezwungen, die Anteilrücknahmen auszusetzen. Unsere traditionellen, tatsächlich langfristig ausgerichteten und qualifizierten Anleger sind auch in der Krise ruhig geblieben und haben ihre Aktivitäten mit uns abgestimmt.“ kommentiert Vorstandssprecher Dr. Andreas Kneip die jüngsten Ereignisse.

Nur durch das Aussetzen der Rücknahme von Anteilen hätte im Branchenkonsens ein Rückgabewettlauf der selbst unter Druck stehenden Fondsmanager verhindert werden können.

Kein Liquiditätsparkplatz

Nach eigenen Angaben hat die Kapitalanlagegesellschaft mit fast allen Anlegern im Vorfeld Einzelgespräche geführt. Die Resonanz sei ausschließlich positiv gewesen, da die neuen Regeln die Planungssicherheit der Anleger erhöhe, die ihrerseits gezwungen sind, regelmäßige Pensionszahlungen oder sonstige Auszahlungen konjunkturunabhängig leisten zu können.

Mit der Maßnahme will Catella sicherstellen, dass „die Fonds nicht mehr zum Parken liquider Mittel auch bei gegenteiligen Beteuerungen der Anleger missbraucht werden können.“ (te)

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