Die Gefahr, im Alter arm zu sein, hängt erheblich vom Zeitpunkt des Renteneintritts ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Demnach waren im Jahr 2013 etwa 20 Prozent aller Rentner relativ arm, das heißt sie haben weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens. Vier Prozent der Rentner bezogen Grundsicherung im Alter und waren damit absolut arm. Unter den Frührentnern im Alter von 55 bis 59 Jahren waren dagegen mit 39 Prozent nahezu doppelt so viele relativ arm. Grundsicherung erhielten sogar viermal so viele als in der Gesamtheit aller Rentner.
Die Studie zeigt, dass von Armut Bedrohte nicht nur überdurchschnittlich häufig in Frührente gingen, sondern im Laufe des Erwerbslebens auch überdurchschnittlich lange arbeitslos waren. Fast jeder dritte 55- bis 59-jährige Rentner war in der Summe mindestens zwei Jahre arbeitslos. Unter den gleichaltrigen Erwerbstätigen trifft dies nur auf etwa jeden achten zu.
Verbesserung der Erwerbsminderungsrente gefordert
„Die Bekämpfung von Altersarmut muss zuallererst im Erwerbsleben beginnen und nicht mit späteren Umverteilungen im Rentensystem. Je besser es gelingt, möglichst viele Beschäftigte zumindest bis zum regulären Renteneintrittsalter und ohne größere Unterbrechungen in Beschäftigung zu halten, desto geringer wird sich Altersarmut verbreiten“, sagte DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Außerdem müsse die nächste Bundesregierung noch einmal die Erwerbsminderungsrente verbessern. (kb)
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