Wir dürfen nicht vergessen, dass das Ziel ein motivierter Mitarbeiter, nicht der Erhalt der Herrschaft ist. Charismatische Führungskräfte punkten im Unternehmen, weil sie einen sogenannten charismatisch-transformationalen Führungsstil pflegen.
Anders als bei einem transaktionalem, sachlichen Führungsverhalten, werden hier nicht einfach von oben Leistung belohnt und Fehler bestraft. Stattdessen wird extrinsische in intrinsische Motivation umgewandelt.
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Am Besten geht das, indem Mitarbeitern volles Vertrauen, auch in ihre eigenen Fähigkeiten, suggeriert wird. Die charismatische Führungskraft zählt auf ihre Mitarbeiter und lässt sie damit los – ohne jedoch die Verantwortung vollständig abzugeben.
Um diese Gratwanderung zwischen Kontrollbewusstsein und Autonomie hinzubekommen, bedarf es allerdings einiger Erfahrung und erfolgreicher Vorbilder, die wir hierzulande häufig noch vermissen lassen.
Nicht immer müssen diese Vorbilder aber zwangsläufig auch Managementposten innehaben. Auch ein Mitarbeiter kann ein Vorbild sein, etwa, indem er vorbildlich kommuniziert.
Zu einer offenen, transparenten Kommunikation tragen jedoch am Ende beide Seiten gleichermaßen bei. Sie legt den Grundstein für eine Coaching-Beziehung, die entsteht, wenn sich der charismatische Führer dazu entscheidet, seine Mitarbeiter individuell, also bedürfnisorientiert zu fördern. Am Ende des Tages werden so beide Seiten mit mehr Motivation und letztlich einem belebten Business belohnt.
Die Autorin Julia Sobainsky ist Unternehmensberaterin und Expertin für Charisma, Auftreten, Wirkung und charismatisch-transformationale Mitarbeiterführung.
Foto: Julia Sobainsky