Laut einer exklusiv für „Welt Online“ vorgenommenen Berechnung des Analysehauses Morgen & Morgen müssen sich Privatversicherte zum Jahreswechsel auf deutlich höhere Beitragssteigerungen einstellen als die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) steigen zum Jahreswechsel demnach im Durchschnitt um sieben Prozent an. In der GKV sind es vier Prozent.
Die Beitragssteigerung in der PKV seien deshalb so groß, so die Berichterstattung auf „Welt Online“ weil die Kosten bei den Privaten viel stärker steigen. Anders als die gesetzlichen Kassen habe die PKV bisher so gut wie keine Möglichkeiten, die Kosten zu steuern. Sie bekomme keine Steuerzuschüsse, und die Versicherungsunternehmen könnten den rund neun Millionen Kunden, die eine Krankenvollversicherung besitzen, von sich aus keine der vereinbarten Leistungen kürzen.
Die von Morgen & Morgen errechnete durchschnittliche Beitragssteigerung beziehe sich nur auf private Krankenversicherungen, die im Jahr 2011 neu abgeschlossen werden. Nach Angaben von Martin Zsohar gegenüber „Welt Online“ sei die Steigerungsrate aber ein sehr brauchbarer Indikator für die Beitragssteigerung bei bereits bestehenden Privatversicherungen. Eine Steigerung von sieben Prozent beim Neugeschäft sei „die bislang höchste ermittelte jährliche Branchensteigerung und verheißt für die Zukunft nichts Gutes“, so Zsohar gegenüber dem Medium. Die PKV müsse ihre Kosten endlich in den Griff bekommen. Die durchschnittliche Steigerung der Beiträge über die vergangenen zehn Jahre habe, so Zsohar zu weiter, knapp fünf Prozent betragen.
Grundlage für die Berechnung von Morgen & Morgen sind laut „Welt Online“ mehr als 3000 Tarife für private Krankenvollversicherungen. Die stärkste Steigerung betrage für Männer fast 34 Prozent. Für Frauen seien es fast 23 Prozent. Beitragssenkungen gebe es auch, allerdings nur im Umfang von bis zu sechs Prozent.
Für die Mitglieder der GKV erhöht sich der Einheitsbeitrag ab Januar 2011 von 14,9 auf 15,5 Prozent. (te)
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