Der Impuls der mit der G-REIT-Einführung in 2007 einherging war mit dem gleichzeitigen Einsetzen der Krise urplötzlich verpufft. Können ein sich verbesserndes Kapitalmarktumfeld sowie eine Korrektur des gesetzlichen Rahmens in 2010 dem Markt neues Leben einhauchen?
Text: Thomas Eilrich
Die Initialzündung war ausgeblieben. Als Real Estate Investment Trusts in Deutschland unter dem Titel G-REIT mit reichlich Vorschusslorbeeren eingeführt wurden, war die Hoffnung groß, ein international anerkanntes indirektes Investmentvehikel für den deutschen Immobilienmarkt geschaffen zu haben.
Doch das Timing nach den politischen Querelen im Vorfeld war denkbar ungünstig. Just zum Zeitpunkt der Verabschiedung des REIT-Gesetzes am 23. März 2007 schwappten die Ausläufer der damals noch als US-Hypothekenkrise geläufigen und später als Finanzkrise zu unrühmlicher Popularität gelangten weltwirtschaftlichen Verwerfung über den großen Teich. Quasi mit der Geburtsstunde der G-REITs drehte Stimmung von Hausse auf Baisse.
Bis heute haben sich lediglich zwei Unternehmen, nämlich Alstria Office aus Hamburg und Fair Value aus München zu einem REIT gewandelt. Neun befinden derzeit sich im Vor-REIT-Status, was ihnen eine Umwandlung unter Wahrung steuerlicher Vorteile erlaubt, drei haben dem Vernehmen nach REIT-Pläne. Eine magere Bilanz.
Nichtsdestotrotz sind die wenigen Branchenvertreter optimistisch, was die Zukunft des eigenen Genres angeht: „REITs werden nachholen können, was ihnen seit Einführung des REIT-Gesetzes bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise vorübergehend versagt war“, ist sich Frank Schaich, CEO der Gewerbeimmobilienspezialisten Fair Value, sicher.
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