Der Emissionsprospekt der Beteiligungsgesellschaft Pflegeheim St. Konrad GmbH & Co. KG, Rottweil, erhält nach Angaben der Hamburger Ratingagentur G.U.B. Schwächen in der Prospektierung.
Das Angebot: Laut Prospekt vom 24. Februar 2006 erwirbt die Fondsgesellschaft ein schlüsselfertig erstelltes Seniorenpflegeheim (36 Pflegebetten) mit vermietbaren Praxisräumen in Baden-Württemberg, zum Festpreis von 3.000.000 Euro. Fertigstellung und Übergabe an den Hauptmieter (Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn) ist den Angaben zufolge zum 1. Januar 2007 vorgesehen.
Das Investitionsvolumen beträgt 3.521.500 Euro inklusive fünf Prozent Agio, davon 2.546.500 Euro Kommanditkapital und 975.000 Euro Fremdkapital. Die Mindestbeteiligung beträgt laut Prospekt 15.000 Euro plus fünf Prozent Agio direkt als Kommanditist oder über einen Treuhänder.
Minuspunkte laut G.U.B.: Die Gesamtfinanzierung ist auf Grund einer fehlenden Platzierungsgarantie für das Kommanditkapital nicht abgesicher, heißt es. Eine externe Mittelverwendungskontrolle existiert nicht. Für die G.U.B. ist dies nicht vertretbar, da personelle Verflechtungen bestehen. Denn: Die geschäftsführenden Kommanditisten des Fonds, die über diesen auch die Objektverwaltung ausüben, sind zugleich Geschäftsführer der Grundstücksverkäuferin, die das schlüsselfertige Objekt verkauft sowie der Fondskomplementärin.
Auch befinden sich laut der Analyse widersprüchliche Aussagen im Prospekt und im Gesellschaftsvertrag, beispielsweise beträgt die Einlage jedes Gründungskommanditisten gemäß Gesellschaftsvertrag 15.000 Euro, anschließend steht, sie leisten keine Einlage. Insoweit weist der Prospekt für die G.U.B.-Analysten zum Teil erhebliche Lücken auf.
Kurzum: „Ein Angebot mit Schwächen in der Prospektierung, bei dem den Risiken einer unternehmerischen Beteiligung keine adäquaten Chancen gegenüberstehen“, laut das G.U.B.-Fazit.