Sollte dies jedoch der Fall sein, könnte die Marktreaktion sehr positiv ausfallen, da sich die risikoreichen Anlagen (Aktienmärkte, sowohl Emerging Markets als auch entwickelte Märkte, High Yield Credit) sehr stark erholen und die Kernrenditen stark steigen, da die Anleger ihre Ansichten über die von den Zentralbanken formulierten gemäßigten Botschaften neu bewerten werden. Am meisten profitieren würden der chinesische Aktienmarkt und Anlagen in Schwellenländern.
Folge: Vermutlich Waffenstillstand
Das wahrscheinlichste Ergebnis ist ein Waffenstillstand, weil beide Seiten den Wunsch äußern, die Gespräche wieder aufzunehmen. Die USA verpflichten sich, zusätzliche Zölle zurückzuhalten und die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Dieses Ergebnis bleibt marktgerecht, ist aber bereits vom Markt eingepreist.
Der US-Aktienmarkt ist nahe seines Allzeithochs. Wir glauben also, dass der Markt positiv reagieren, aber die Reaktion gedämpft sein könnte. Wir gehen nicht von einer starken Erholung der Aktienmärkte in den Industrieländern aus.
Es sollte vor allem für Anlagen in Schwellenländern mehr Entlastung bringen und wahrscheinlich den handelssensibelsten Namen zugutekommen, die in den letzten Wochen gelitten und unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Es wird erwartet, dass die Staatsanleihen aus Kernländern zunächst für einen kurzen Zeitraum abgestoßen werden.
Eskalation nicht ausgeschlossen
Wir können jedoch das Eskalationsszenario nicht ausschließen, das ein Scheitern der Verhandlungen impliziert. In einem solchen Fall würden die USA weiterhin Druck auf China ausüben, indem sie mehr Zölle erheben. Es wären sehr schlechte Nachrichten, das Vertrauen der Unternehmen würde sich schneller verschlechtern und die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.
Dieses Ergebnis birgt eindeutig ein sehr hohes Risiko für die Märkte und würde eine längere Zeit der Unsicherheit bedeuten. Alle risikoreichen Anlagen würden abgestoßen werden und „Safe-Haven“-Anlagen sich stark erholen (vor allem US-Treasuries und Gold). Der Grund:
Folge wäre eine globale Rezession
Die Märkte würden in den kommenden Monaten einen vollständigen Handelskrieg sowie eine globale Rezession einpreisen. Wir halten dies für das unwahrscheinlichste Szenario, weil es sehr starke negative wirtschaftliche Auswirkungen für beide Länder sowie für das globale Wirtschaftswachstum hätte.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass wir vor diesem Treffen vorsichtig bleiben, da es sehr schwierig ist, ein politisches Ergebnis vorherzusagen. Aber, wenn der Handelskrieg eskaliert, erwartet der makroökonomische Konsens, dass das globale Wachstum um etwa 70 Basispunkte reduziert wird.
Foto: La Française AM