Ein ähnlicher „Robinhood“-Rausch scheint am großen und vielfältigen Aktienmarkt von Japan zwar vorstellbar, zumal die Zahl der Kleinanleger mit Konten bei Online-Brokern während der Pandemie stark gestiegen ist.
Allerdings ist ein solches Phänomen in Japan unwahrscheinlich. Der Hauptgrund dafür ist, dass der US-Aktienmarkt im Vergleich zu Japan deutlich stärker von heimischen Investoren bestimmt ist. Dies hat es privaten Retail-Händlern letztlich ermöglicht, sich gegen Hedgefonds durchzusetzen.
In Japan generieren ausländische Marktteilnehmer den größten Teil der Markttransaktionen, und diese Anleger sind tendenziell Trendfolger. Japanische Privatanleger hingegen bevorzugen gerne den konträren Ansatz, den viele Hedgefonds verfolgen. Daher ist es wahrscheinlicher, dass sich japanische Privatanleger gegen trendfolgende ausländische Investoren und nicht gegen Hedgefonds in Stellung bringen.
Dass die Zahl japanischer Privatanleger währen der Pandemie gestiegen ist, ist unserer Meinung nach eine gesunde Entwicklung. Die breitere Beteiligung verleiht dem Markt mehr Tiefe. Kleinanleger verbessern dabei außerdem ihre Finanzkenntnisse und bereiten sich besser auf das Leben im Ruhestand vor.