Für Wahlfreiheit bei den Garantien

Insgesamt haben sich die Garantiekosten in der klassischen Altersversorgung um 60 Prozent verteuert. Das geht aus Untersuchungen des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung hervor.

Zur Jahrtausendwende kostete beispielsweise eine lebenslang garantierte Rente in Höhe von hundert Euro monatlich etwa 18.200 Euro. Schließt ein Versicherungsnehmer heute eine solche Leibrente ab, ist er mit der genau gleichen Leistung mit 29.100 Euro dabei.

Altersvorsorgesparer müssen heute also erheblich höhere Beiträge zur Absicherung ihres künftigen Ruhestandes aufbringen.

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Hauptschuld trägt niedriges Zinsniveau

Die Hauptschuld dieser Entwicklung liegt beim langanhaltenden niedrigen Zinsniveau. Seit 2009 sind die Garantiekosten deshalb rapide angestiegen. Allein durch die Absenkung des Rechnungszinses, der schon 2018– geht es nach einem Vorschlag der Deutschen Aktuarvereinigung – nur noch ein Prozent betragen soll, ist der Preis für eine Garantierente um über 40 Prozent gestiegen.

Preistreibend wirkten sich natürlich auch biometrische Trends wie die Einführung der Unisex-Tarife und die Erhöhung der Lebenserwartung aus. Kapitalgarantien für langfristige Sparpläne sind also ausgesprochen teuer. Die Kosten liegen in der Regel bei einem Vielfachen der eingezahlten Anlagebeiträge.

Neue Wege in der Ruhestandsplanung

Im Interesse der Versicherten sollten deshalb neue Wege in der Ruhestandsplanung gegangen werden. Selbst nach Rentenbeginn – so Prof. Michael Hauer vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung – gibt es angesichts der heutigen demographischen Daten noch eine beträchtliche Zeitspanne für „künftig kapitalmarktnähere Verrentungskonzepte“, die beispielsweise geringere Garantierenten mit der Chance auf deutlich höhere Rentensteigerungen kombinieren.

Es ist an der Zeit, den Sparern auch bei den staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten größere Wahlfreiheit einzuräumen. Der Versicherte soll selbst entscheiden können, wie viel Garantierente er sich leisten will. Wer sich für die bisherige konventionelle Verrentung entscheidet, muss sich halt darüber im klaren sein, dass er deutlich mehr Geld für die Sicherheit im Alter aufwenden muss.

Seite drei: Andere Länder sind schon weiter

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