Trend 3: (Neue) klassische Produkte
Es ist sicher unbestritten, dass der Bestand an klassischen Produkten mit existierenden Zinsgarantien im aktuellen Umfeld eine große Herausforderung für die Lebensversicherer darstellt. Dennoch werden klassische Produkte im Neugeschäft auch im aktuellen Umfeld weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Dies liegt schon allein daran, dass fast alle gängigen fondsgebundenen Garantiekonzepte hierzulande auf „klassischem Fundament“ gebaut sind, sprich ohne konventionelles Sicherungsvermögen des Versicherers nicht möglich sind.
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Das zentrale Element klassischer Produkte ist ein Risikoausgleich im Kollektiv und in der Zeit, der auch in der Kapitalanlage der klassischen Produkte verankert ist. Diese kollektiven Ausgleichsmechanismen sorgen dafür, dass eine Glättung der eigentlichen Kapitalanlagerenditen im konventionellen Sicherungsvermögen eines Versicherers erfolgt.
Dieser Risikoausgleich bleibt auch dann erhalten, wenn Garantien der Produkte für das Neugeschäft angepasst werden. Damit behalten klassische Produkte nach wie vor ein für konservative Kunden attraktives Chance-Risiko-Profil. Allerdings müssen sich die Garantien der klassischen Produkte an das Zinsumfeld anpassen und die Versicherer sich auf die aus Kundensicht wesentlichen und notwendigen Garantien beschränken. Daher wurden in den letzten Jahren einige Produktneuheiten im Bereich klassischer Produkte („Neue Klassik“) an den Markt gebracht.
Höhere Gesamtverzinsung
Im Gegensatz zu herkömmlichen klassischen Produkten mit jährlichem Garantiezins, der meist über die gesamte Laufzeit inklusive Rentenphase eines Vertrages galt, sehen die Produkte der neuen Generation häufig keinen positiven Zins mehr vor, der jedes Jahr gegeben wird. Dennoch haben die Produkte nach wie vor eine garantierte Ablaufleistung (zum Beispiel in Höhe der Bruttobeiträge) sowie eine garantierte Rente.
Im Gegenzug für die reduzierte Garantie bieten neue klassische Produkte häufig eine höhere Gesamtverzinsung oder die Möglichkeit einer Partizipation an einem Index. Bei Produkten mit Wahlrecht auf Indexbeteiligung wird dabei die klassische Überschussbeteiligung verwendet, um für das Gesamtguthaben eine Beteiligung an einem Index darzustellen. Kernelement aller Produkte der neuen Klassik bleibt aber stets die kollektive Kapitalanlage. Damit stellen viele Innovationen der letzten Jahre in diesem Bereich eben gerade keinen Abschied von klassischen Produkten dar, auch wenn dies häufig so dargestellt wird.
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