Hermann Schrögenauer, Vertriebsvorstand, Zurich Leben: Wir machen mit einer Indexpolice nichts anderes, als dass wir den konservativen Berater beziehungsweise Kunden aus einer rein klassischen „Deckungsstockdenke“ hinführen zu einem mehr fondsgebundenen und marktnahen Produkt. Bei unserer indexgebundenen Rentenversicherung „Vorsorgegarantie Plus“ bieten wir den Kunden zudem drei Wahlmöglichkeiten: Sie können ganz klassisch investiert bleiben, ganz auf den Index setzen oder eben jeweils zu 50:50. Ich denke, dass wir es Beratern und Kunden in der Auswahl des richtigen Produkts einfacher machen müssen, sodass der Kunde flexibel „hin- und herspringen“ und seine Präferenz ändern kann – das ist durchaus ein Mehrwert. Ob die Indexpolice eine temporäre Erscheinung sein wird, wird die Zinsentwicklung und der Markt zeigen. Aber im Moment scheint es ein echter Vorteil zu sein, wenn ein starker Deckungsstock mit einer nachlaufenden hohen Rendite in Niedrigzinsphasen kombiniert werden kann – bei einer Weltmarktstreuung über den Index Top 100 Dividende.
Hansemann: Das möchte ich gern ergänzen und unterstreichen: Unsere Vertriebspartner erwarten gerade in der vorherrschenden Niedrigzinsphase, dass wir ihnen Alternativen zur klassischen Lebens- und Rentenversicherung an die Hand geben. Das Interesse an indexbasierten Produkten ist deshalb sehr hoch. Hier wird den sicherheitsbewussten Deutschen eine Möglichkeit zur Altersvorsorge eröffnet, die zum einen die gewünschte Sicherheit, zum anderen aber auch höhere Renditechancen als bei konventionellen Produkten bietet. Insofern vereinen Indexpolicen das Beste aus den zwei Welten – der fondsgebundenen und der konventionellen Rente.
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Wagner: Auch wir beobachten, dass unsere Vertriebspartner ein großes Interesse daran haben, ihren Kunden Lösungen anbieten zu können, die auch in einem Umfeld niedriger Zinsen funktionieren. Der wesentliche Grund dafür, dass moderne Garantiekonzepte nachgefragt werden, ist vor allem die Erkenntnis, dass aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds die Versorgungslücke des Kunden mit einem klassischen Garantieprodukt nicht mehr mit bezahlbarem Aufwand geschlossen werden kann.
Overbeck: Für Einmalbeiträge in Indexpolicen ergibt sich schon heute nur ein Rendite-Mittelwert aller vorangegangenen Dax-Perioden von etwa zwei Prozent per annum. Das reicht aber nicht aus, um der Altersarmut zu entgehen. Wenn dem Kunden gesagt wird, dass er mit zwei Prozent Rendite seine Ziele nicht erreichen kann, wird er ein anderes Produkt nehmen und mehr Risiko wählen. Wenn er hingegen wohlhabend ist, werden ihm die zwei Prozent vielleicht reichen und er wählt das Deckungsstockprodukt. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich in der jetzigen Phase nur die Reichen Sicherheit leisten können – so paradox das ist. Eine Garantie ist nur etwas für die Reichen. Hier sollten alle Gesellschaften an einem Strang ziehen und verlässliche Hochrechnungen liefern jenseits utopischer Zahlen – dann holen wir den Kunden in der Realität ab. Der Kunde redet nicht über Kosten, der Kunde redet über Ziele.
Seite drei: „Garantien schon bei bAV und Riester“