Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) hat sich für den Erhalt langfristiger Garantien in der Altersvorsorge ausgesprochen. Deren Abschaffung möge aus Sicht der Risikomanager in den Versicherungsunternehmen der richtige Weg sein, heißt es bei der DAV. Doch die Aktuare müssten auch die Perspektive der Kunden beachten.
Im Rentenalter seien lebenslange Garantien als wesentlicher Baustein der Altersvorsorge unverzichtbar, schreiben die Versicherungsmathematiker in der Verbandszeitschrift Aktuar aktuell. Die Garantien müssten deshalb nicht abgeschafft, sondern „neu definiert“ werden. „Sie sollten sich daran orientieren, was die Kunden von einer Garantie erwarten“. Und weiter: Es sei die Kernkompetenz der Aktuare, daraus leistungsfähige Produkte zu entwickeln.
Langfristige Garantien dürfen „nicht unter die Räder“ kommen
„Garantien kosten Geld“, räumen die Aktuare ein. „Mit der Umsetzung von Solvency II müssen Garantien künftig explizit mit entsprechendem Risikokapital unterlegt werden.“ Vor diesem Hintergrund seien „kapitaleffiziente Produkte“ gefordert, die laut DAV „kein oder nur wenig Risikokapital“ binden. Dies sei aktuariell möglich, jedoch dürften dabei die langfristigen Garantien „nicht unter die Räder“ kommen, warnen die Experten.
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DAV: Kapitalanlage im Sicherungsvermögen wird zu niedrige Bedeutung beigemessen
So enthalte die „klassische“ Lebensversicherung mit ihrer Kapitalanlage im Sicherungsvermögen ein Element, dem heute eine zu niedrige Bedeutung beigemessen werde: „die hohe gesetzlich garantierte Partizipation an den Überschüssen, die der Anbieter Jahr für Jahr erwirtschaftet“. Die Grundlage für moderne langfristige Garantiekonzepte sei also bereits vorhanden, heißt es. (lk)
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