Ein weiteres Problem seien die bestehenden Verträge, die für die Altersversorgung abgeschlossen wurden. „Die Gefahr besteht, die möglichen Auswirkungen zu verschieben beziehungsweise ganz zu ignorieren“, sagt Tilmes. Während im Finanzierungsbereich das Thema spätestens beim nächsten Prolongationstermin bei der Bank besprochen werde, fehlten im Altersvorsorgebereich diese Betrachtungszeitpunkte. Sie müssten manuell angestoßen werden, fordert der Wissenschaftler.
Tilmes sieht bereits heute Handlungsbedarf
Es bestehe bereits heute Handlungsbedarf, so Tilmes, denn wer jetzt seine Vorsorge vernachlässige, müsse möglicherweise im Alter länger arbeiten und könne weniger konsumieren. Die geringe Liquidität wirke sich dann auch negativ auf das Kranken- und Pflegebudget aus.
Aufgrund der Länge der Betrachtungszeiträume, die auch für einen 60-Jährigen noch 25 bis 30 Jahre betragen könnten und den nicht erwirtschaften Erträgen wirkten zwei Größen auf das Budget und den Lebensstandard des Kunden, die kaum beeinflussbar seien. „Es gibt also bei den meisten Anlegern und Sparern jede Menge Gesprächs- beziehungsweise Beratungsbedarf“, resümiert Tilmes. (lk)
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