Teilweise hat die Branche Zinsgarantien von bis zu vier Prozent über Jahrzehnte ausgesprochen. Große Anbieter wie die Allianz, die Ergo – und zuletzt die Axa – haben inzwischen auf die missliche Situation reagiert und Produkte entwickelt, die anders als die klassische Lebensversicherung keinen festen Garantiezins von derzeit 1,75 Prozent versprechen.
Garantiezinsabsenkung erwartet
Die Versicherer bemühen sich allerdings darum, den Paradigmenwechsel in der Altersvorsorge, weniger mit innerbetrieblichen Anforderungen zu erklären, sondern vielmehr mit einer veränderten Kundensicht.
„Langfristig gibt es vor dem Hintergrund eines anhaltenden Niedrigzinsumfelds kaum Alternativen zu fondsbasierten Vorsorgeprodukten„, sagt Ansgar Eckert, Bereichsleiter Marketing bei den WWK Versicherungen. „Letztlich sind nur sie in der Lage, eine auskömmliche Rendite für die Altersvorsorge zu erwirtschaften.“
Claus Mischler, Leiter der Produktentwicklung bei Standard Life in Deutschland, sieht es ähnlich: „Die anhaltenden Niedrigzinsen sorgen dafür, dass klassische Versicherungsprodukte für den Kunden immer unattraktiver werden. Ich bin mir sicher, dass die Diskussion um eine weitere Absenkung des Garantiezinses diese Entwicklung sogar noch weiter verstärken wird.“
Erst kürzlich hat sich die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) dafür ausgesprochen, den Garantiezins in der Lebensversicherung zum 1. Januar 2015 um 0,5 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent zu senken. Die Versicherungsmathematiker begründen dies mit der „unveränderten Niedrigzinsphase“ im Euroraum.
Ob es tatsächlich dazu kommen wird, entscheidet das Bundesfinanzministerium. Doch kaum ein Versicherungsmanager zweifelt daran: Laut einer aktuellen Assekurata-Umfrage unter 49 Gesellschaften gehen 92 Prozent der Befragten von einem künftigen Garantiezins von 1,25 Prozent aus. (lk)
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