GDV: Autoersatzteile immer teurer

Foto: DEVK/Jürgen Naber

Die Quasi-Monopolstellung der Hersteller von Autoersatzteilen treibt die Reparaturkosten weiter in die Höhe. Im Schnitt wurden Ersatzteile um gut sechs Prozent teurer, zeigen neue Berechnungen des GDV.

Die seit Jahren steigenden Preise für Autoersatzteile haben ein weiteres Mal kräftig angezogen. Sie legten nach Berechnungen des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) innerhalb eines Jahres um sechs Prozent zu – und damit im Vergleich zur Inflationsrate überdurchschnittlich. Ein Teil ist demnach besonders teuer geworden: Ein Kühlergrill kostete Ende August fast neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die deutschen Versicherer analysieren die Preise für Ersatzteile alljährlich, weil diese bei Reparaturkosten nach Unfällen eine maßgebliche Rolle spielen. Im Langfristvergleich ist die stete Teuerung der Autoteile noch auffälliger: Laut GDV haben die Autohersteller ihre Ersatzteilpreise seit 2013 um fast 44 Prozent erhöht, nahezu das Dreifache der allgemeinen Inflationsrate von 13 Prozent. Kofferraumklappen wurden in diesem Zeitraum laut GDV 60 Prozent teurer, Rückleuchten um 67 Prozent.

Der GDV beklagte ein „Quasi-Monopol“ der Hersteller für viele Ersatzteile. Das bezieht sich auf den Designschutz für sichtbare Karosserieteile, weswegen es für viele Autoteile keine günstigeren Fremdfabrikate gibt. „Autofahrer und Werkstätten können viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb“, kritisierte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.

Für die Versicherer tragen die höheren Ersatzteilpreise zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen bei. Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden laut GDV die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt etwa 3100 Euro, 700 Euro mehr als 2013. (dpa-AFX)

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