GDV-Beitragsprognose: So teuer wird es in der Sachsparte

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV
Foto: GDV
Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV

Die deutschen Versicherer haben erstmals eine detaillierte Branchenprognose veröffentlicht. Aufgrund der weiter steigenden Baupreise rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für dieses Jahr mit deutlichen Beitragsanpassungen in der Wohngebäudeversicherung. Aber auch in der Hausrat- oder der Gewerbeversicherung dürfte es abermals teurer werden.

„Wir gehen davon aus, dass die Gesamtbeiträge in der Wohngebäudeversicherung in diesem Jahr um 16 Prozent steigen werden“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen auf Basis der nun erstmals veröffentlichten detaillierten Jahresprognose.

Der vom Verband veröffentlichte Anpassungsfaktor in der Wohngebäudeversicherung hatte sich für 2023 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 15 Prozent erhöht. Damit steigt neben der Prämie auch die Versicherungssumme – auch zum Schutz der Versicherten, um einer Unterversicherung vorzubeugen. Der Anpassungsfaktor richtet sich nach den vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Daten zur Entwicklung der Bau- und Lohnkosten. Der Anstieg in diesem Bereich sowie Nachholeffekte wegen zuvor nicht realisierter Bauprojekte dürften zu spürbaren Beitragserhöhungen führen. Die Teuerungsrate im Bausektor liege deutlich über dem Niveau der allgemeinen Verbraucherpreisinflation.

Höhere Prämien wohl auch in der Hausratversicherung

„In der Hausratversicherung rechnen wir mit einem Beitragsplus von sechs Prozent“, erklärt Asmussen. Grund dafür sind sogenannte Summenanpassungen: Die Inflation lässt auch den Wert des eigenen Hausrats steigen. Im Zuge dessen passen Versicherer entsprechend der Vertragsbedingungen auch die Versicherungssummen nach oben an, was zumeist eine höhere Prämie bedeutet. Zudem rechnen die Versicherer mit einem moderaten Neugeschäft in der Hausratversicherung.

In der Kfz-Versicherung prognostizieren die Versicherer ein geringeres Wachstum: „In der Kraftfahrtversicherung gehen wir von einem Wachstum von nur drei Prozent aus, da die Zahlen von Neuzulassungen und Besitzumschreibungen weiter nicht das Niveau vor Corona erreichen“, sagt Asmussen. „Die Schäden in der Kraftfahrtversicherung verteuern sich weiter stark, auch weil die Preise für Ersatzteile immer noch nach oben gehen. Das werden die nur leicht steigenden Beitragseinnahmen wohl nicht kompensieren können“, erklärt Asmussen.

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