Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die überraschende Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) als einen „Schritt in die vollkommen falsche Richtung“ kritisiert. Die Versicherungsgesellschaften kämpfen bereits seit geraumer Zeit mit dem Niedrigzinsumfeld.
In einer ersten Reaktion kritisiert GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland die erneute Zinssenkung vehement und warnt vor einem „falschen Signal an alle Sparer“.
Der oberste Interessenvertreter der deutschen Versicherungswirtschaft stellt die Effizienz der EZB-Maßnahmen in Frage. Statt an der Geldpolitik zu drehen, so Erdland, seien nachhaltige strukturelle Reformen vonnöten.
Draghi begründet Einschnitt mit drohender Deflation im Euro-Raum
EZB-Chef Mario Draghi begründet die überraschende Senkung des Leitzinses im Euroraum auf das Rekordtief von 0,05 Prozent mit der drohenden Deflation und einer Abschwächung der Wachstumsdynamik in der Eurozone in jüngster Vergangenheit.
Darüber hinaus will sich Draghi die Durchsetzung „weiterer unkonventioneller Maßnahmen“ vorbehalten, sollte ihm dies notwendig erscheinen. (nl)
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Foto: GDV