Hoffnung verheißen insbesondere die Aussicht, dass der Corona-Impfstoff in Kürze zugelassen werde sowie gestiegene Ersparnisse, heißt es vom GDV. Sie liessen Nachholeffekte in der Lebensversicherung erwarten.
„Nach einer stabilen Beitragsentwicklung in diesem Jahr erwarten wir 2021 wieder ein spürbares Plus“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
In diesem Jahr werden die Beiträge nach vorläufigen Zahlen um insgesamt 0,4 Prozent steigen. Während die Lebensversicherer mit einem Rückgang ihrer Einnahmen um rund 2,5 Prozent rechnen müssen, können die Schaden- und Unfallversicherer einen Zuwachs von gut zwei Prozent erwarten. „Wir kommen damit vergleichsweise glimpflich durch das schwierige Corona-Jahr“, lautet das vorläufige Resumee von Asmussen.
Nachholeffekte in der privaten Altersvorsorge
Im nächsten Jahr sollen sich vor allem Nachholeffekte in der Lebensversicherung bemerkbar machen, nachdem das Neugeschäft wegen des Lockdowns zeitweise deutlich schwächer ausgefallen war. Die Aussichten dafür sind günstig.
Zum einen sind die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte gegenüber dem Jahresanfang bislang nur leicht gesunken. Insbesondere die mittleren und höheren Einkommensgruppen, die überdurchschnittlich häufig über eine kapitalgedeckte Altersvorsorge verfügen, sind weniger betroffen. Zudem haben die Verbraucher wegen der eingeschränkten Konsummöglichkeiten hohe Ersparnisse aufgebaut. „Ein Teil davon könnte auch in die private Altersvorsorge fließen, wenn die Unsicherheit zurückgegangen ist“, hofft der GDV-Hauptgeschäftsführer.
Private Sachversicherung gilt als weitere Stütze
Im Schaden- und Unfallbereich zeichnet sich für 2021 dagegen ein etwas schwächeres Wachstum ab. Grund hierfür ist die Tatsache, dass mehr Menschen im Homeoffice blieben. Die gesunkene Mobilität dämpft die Beitragsdynamik in der Kraftfahrtversicherung. Gleiches gilt wegen der Unsicherheit in den Unternehmen auch für die industrielle Schaden- und Unfallversicherung.
Stabilisierend wirkt sich laut Asmussen jedoch die Verlängerung des Schutzschirms in der Kreditversicherung aus. Als Stütze gilt zudem die private Sachversicherung: „Der anhaltende Bauboom und steigende Versicherungssummen werden erneut für ein Plus in der Wohngebäudeversicherung sorgen“, sagt Asmussen.
Und auch in der Rechtsschutzversicherung erwartet der GDV-Hauptgeschäftsführer Zuwächse, da wegen Corona die Nachfrage nach Rechtsberatung zugenommen hat.
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