Marder haben im vergangenen Jahr Kabel, Schläuche und Achsmanschetten von rund 235.000 kaskoversicherten Autos zerbissen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Marderbisse um knapp zehn Prozent.
Warum die Tier 2023 aktiver waren, als im Vorjahr, verrät der GDV zwar nicht. Aber: im gleichen Zeitraum wurde der einzelne Schadenfall rund zwölf Prozent teurer: „2023 haben die Versicherer für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 550 Euro gezahlt. Ein wesentlicher Grund für diesen Anstieg waren die hohen Lohnkosten der Werkstätten, die zuletzt im Schnitt 188 Euro brutto pro Stunde betrugen“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. Der Gesamtschaden der Marderbisse stieg laut GDV um rund 23 Prozent auf die Rekordsumme von 128 Millionen Euro.
Besonders gefährdet seien Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken. Grund ist, dass die Tiere gerne in die warmen Motorräume von Pkw krabbeln. Hier markieren sie dann mit einem Sekret ihr Revier. Parkt ein Auto in verschiedenen Revieren, werden die entsprechend markierten Leitungen von anderen Mardern häufig komplett zerbissen.
Fahrzeug richtig gegen Marderschäden absichern
Teil- oder Vollkaskoversicherte sind gegen die finanziellen Schäden durch Marderbisse geschützt. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung reicht hingegen bei einem Marderschaden am Auto nicht aus. Einige Kaskoversicherungstarife decken nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Tarife umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto. Diese Tarife zahlen dann auch die Fälle, in denen angebissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung oder kaputte Gummimanschetten im schlimmsten Fall zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs führen. Insofern lohnt hier eine genaue Beratung.
Tipps : Nach dem Marderbesuch
- Eine fachgerechte Reinigung des Motorraums nach einem „Marderbesuch“ hilft – am besten durch eine Werkstatt.
- Sinnvoll sind auch Abschottungen für den ganzen Motorraum, beispielsweise durch elastische Drahtgitter, die unter den Motor gelegt werden. In offenen Garagen hilft dies wunderbar. Die Drahtbarrieren hindern die Tiere daran, überhaupt unter den Wagen zu laufen und dann zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen.
- Ebenfalls erhältlich sind Abwehrsysteme, die Marder mit Ultraschall-Wellen oder Stromstößen vom Auto fernhalten sollen.
- Eine weitere Möglichkeit: Das Ummanteln von Kabeln und Schläuchen, beispielsweise durch zusätzliche Schläuche aus Hartplastik.