Assekuranz ächzt unter Vorgaben
Bei den Versicherern stoßen solche Ankündigungen auf offene Ohren. Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise, der eine Flut an regulatorischen Initiativen folgte, fühlt sich die Assekuranz zunehmend von Regeln erdrückt. „Solvency II hat sich mit der Zeit zu einem äußerst komplexen und detaillierten Regelwerk entwickelt“, sagte GDV-Präsident Wolfgang Weiler. Ihm gehe es nicht darum, einer Phase der Deregulierung das Wort zu reden, sondern um effiziente und konsistente Regeln sowie um einfache Abläufe.
Davon hänge letztlich auch die Innovationskraft der Unternehmen ab, wie Immo Querner, Mitglied im Vorstand der Talanx AG, betonte. „Es ist unsinnig, sich mit sinnvollen Innovationen zu beschäftigen, wenn der Regulierungsrahmen zu häufig über den Haufen geworfen wird.“
Neues Regulierungsvorhaben: Grüner Finanzmarkt
Dass sich der Regulierungseifer der vergangenen zehn Jahre in dem Tempo in Zukunft fortsetzen wird, schloss Martin Merlin, Direktor der EU-Kommission, immerhin aus. Es sei aber eine Illusion zu glauben, überhaupt nicht mehr behelligt zu werden. „In einer sich immer schneller verändernden Wirtschaft müssen auch die Regelwerke regelmäßig aktualisiert werden“, betonte Merlin. Gleichzeitig müsse die Politik neu auftretende Risiken und Trends berücksichtigen.
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