Die versicherten Schäden durch Naturgefahren sind im Jahr 2015 gestiegen: Die Sachversicherer haben rund 1,9 Milliarden Euro geschultert, die Kfz-Versicherer 700 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Naturgefahrenreport“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Die gesamte Schadenbilanz von rund 2,6 Milliarden Euro ist demnach fast ausschließlich von Sturm- und Hagelschäden geprägt. 2014 hatte die Naturgefahrenbilanz noch rund zwei Milliarden Euro Schäden für die Versicherer ausgewiesen.
„Die Natur zeigt 2015 wieder einmal eindrucksvoll, worauf wir uns einstellen müssen. Nur ein einziger Sturm verursacht ein Drittel aller Schäden“, sagte GDV-Präsident Alexander Erdland bei der Vorstellung des „Naturgefahrenreports“ am Donnerstag in Berlin.
Nach Angaben des GDV ist die Schadenlast von 2015 verglichen mit 2013, als die Versicherer 7,2 Milliarden Euro Naturgefahrenschäden bewältigten, zwar überschaubar. In der Langzeitbetrachtung sei jedoch bereits erkennbar, dass sich der Wechsel zwischen schadenarmen und schadenreichen Jahren verkürze. Die Unwetterserie im Frühsommer 2016 schlägt bei den Versicherern bereits mit 1,2 Milliarden Euro zu Buche, so der GDV.
Klimaschutzabkommen als Chance
„Steigende Schäden sind jedoch kein Naturgesetz. Wenn wir die Risiken beherrschbar halten wollen, dann müssen wir jetzt alles tun, damit das Zwei‑Grad‑Ziel eingehalten wird“, sagte Erdland. Das Klimaschutzabkommen von Paris biete die Chance, den Klimawandel zu stoppen.
Dass Sturm und Hagel die meisten Unwetterschäden in Deutschland verursachen, hat auch eine Auswertung der Schadenmeldungen beim Versicherungskonzern Allianz SE ergeben. Demnach haben die Kunden des größten deutschen Versicherers im vergangenen Jahr 305.000 Unwetterschäden gemeldet – im Schnitt über 800 Meldungen am Tag. In 252.500 Fällen (83 Prozent) waren Sturm und Hagel die Ursache. An zweiter Stelle folgten mit weitem Abstand Blitz und Überspannung, auf Platz drei Überschwemmungen und Starkregen. (kb/dpa-AFX)
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