Nur eine Pflichtversicherung würde keine Maßnahmen umfassen, die zu mehr Prävention anreizen. In Zukunft sei von weiteren Extremwetterlagen wie denen in der vergangenen Woche auszugehen.
Nach den Sturzfluten und Überschwemmungen in mehreren Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war eine Debatte darüber entbrannt, wie Schäden durch Flutkatastrophen besser abgesichert werden könnten. Laut GDV verfügen derzeit rund 46 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in der Bundesrepublik über eine Elementarschadenversicherung, die bei Naturereignissen wie Starkregen, Hochwasser oder Erdrutschen einspringen würden.
„Ich glaube, es gibt viele Ansatzpunkte und eben nicht alleine nur die Pflichtversicherung. Aber es ist völlig unstreitig, wir müssen von diesen 46 Prozent auf über 80 bis 90 Prozent mindestens in der Verbreitung kommen“, sagte Asmussen. Die Entscheidung, ob es eine Pflicht gibt oder nicht, sei eine politische. Die Versicherungsbranche könne nicht alleine die Folgen oder die fehlenden Anpassungsmaßnahmen des Klimawandels tragen – es sei aber auch klar, dass sie an der Diskussion teilnehme, „wie wir uns in Zukunft insgesamt besser gegen Extremwetter-Risiken absichern“.
Der GDV geht davon aus, dass 99 Prozent aller Gebäude in Deutschland gegen Elementarschäden versicherbar wären. Für das verbliebene eine Prozent müsse eine gesamtgesellschaftliche Lösung gefunden werden. Nach einer ersten vorsichtigen Schätzung im Zusammenhang mit der Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz geht die Branche von versicherten Schäden zwischen vier und fünf Milliarden Euro aus. Schäden infolge der Überschwemmungen in Bayern und Sachsen seien in der Rechnung noch nicht enthalten. (dpa-AFX)