Große Sorge bereite Hoenen die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese habe zur Folge, „dass Renditen von Bundesanleihen sich nahe historischer Tiefststände bewegen, Zinsen künstlich niedrig gehalten werden und Liquidität zu attraktiven Refinanzierungskonditionen in einem bisher ungekannten Ausmaß zur Verfügung steht.“ Die Kosten dieser Strategie hätten die Altersvorsorgesparer zu tragen, da deren Altersbezüge aufgrund sinkender Renditen und steigender Inflation geringer ausfallen, so der GDV-Präsident.
„Die Preisstabilität darf nicht zum zweitrangigen Ziel der EZB werden. Die Zentralbanken müssen ihre expansive Geldpolitik zurückfahren und monetäre Rahmenbedingungen für eine vernünftige Entwicklung langfristiger Zinsen schaffen. Dies muss bald angegangen werden“, forderte Hoenen.
Dass die Lebensversicherung trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase eine Zukunft habe, begründete Hoenen mit dem Verweis auf die Entwicklung beim Neugeschäft gegen laufenden Beitrag: Nach den Minusraten der beiden Vorjahre sei dieses in 2011 um mehr als acht Prozent (+8,3 Prozent) gewachsen. Dies zeige, dass die Menschen der Lebensversicherung weiterhin vertrauen.
Überaus erfreulich sei zudem die Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung. Das Neugeschäft wuchs mit 1,1 Millionen Verträgen um 15,9 Prozent. Ein wichtiger Grund dafür sei laut Verband die Anhebung der steuerlichen Altersgrenze von 60 auf 62 Jahre in 2012.
Seite 3: „Aufwand und Nutzen stehen bei Solvency II in keinem Verhältnis“