GDV-Präsident Erdland macht sich für Riester-Rente stark

Wegen der Niedrigzinsen müssten auch die private Vorsorge gestärkt werden. „Vorsorge-Instrumente wie Riester sind keine Auslaufmodelle – sie sind die Zukunft. Wir müssen von den 16 Millionen Riester-Verträgen auf das Doppelte kommen“, fordert Erdland. Um das zu erreichen, schlägt der GDV-Präsident einige Reformen der Riester-Rente vor.

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Zum einen sei ein Riester-Freibetrag für Menschen, die im Alter auf Grundsicherung vom Staat angewiesen sind, überfällig. Zum anderen müsse die Riester-Rente für alle Bevölkerungsgruppen – also auch Solo-Selbstständige und Nicht-Erwerbstätige – geöffnet werden. Auch die Einzahlung in die Verträge sollte laut Erdland flexibler möglich sein, indem Aussezten und Nachzahlen ermöglicht werden.

Zulagen erhöhen und Kosten senken

Der GDV-Präsident fordert zudem eine Anpassung der Riester-Förderung an die gestiegenen Einkommen und den dadurch erhöhten Vorsorgebedarf.  Das müsse nicht bedeuten, dass die Förderung für den Staat immer teurer wird. „Die Kosten der Vorsorge-Produkte könnten sinken, wenn es Modelle gäbe mit einer automatisierten Einbeziehung in die zusätzliche Vorsorge“, erläutert Erdland.

Auch eine Entbürokratisierung der Riester-Rente sei notwendig. Es gebe eine riesige staatliche Verwaltung mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, die jede kleinste Veränderung in den Einkommensverhältnissen der Kunden kontrolliere. „Ein Viertel der Kosten der Riester-Produkte, so schätzen wir, sind Kosten der Zulagenverwaltung“, so der GDV-Präsident.

Versicherer wollen Riester-Rente besser machen

Auch Versicherer sehen demnach Möglichkeiten, die Riester-Rente für eine große Zahl von Menschen attraktiver zu gestalten. So seien die Abschlusskosten bereits um 40 Prozent gesenkt worden. Außerdem arbeiten die Unternehmen laut Erdland daran, die Verwaltungskosten durch Automatisierung weiter zu senken.

Hierzu werden laut Erdland auch die standardisierten Verbraucherinformationen beitragen, die ab 2017 den Vergleich verschiedener Riester-Produkte einfacher vergleichbar machen. Die Riester-Rente sei ein gutes Produkt, das noch besser werden könne. „Wer Riester jetzt schlecht redet, stellt die Reform von 2002 grundsätzlich in Frage und gefährdet langfristig die Leistungsfähigkeit unseres Rentensystems. Wer jetzt ein Konzept verteufelt, für das er vor 15 Jahren geworben hat, zerstört Vertrauen – auf das wir dringend angewiesen sind, um unser Rentensystem zukunftsfest zu machen“, plädiert Erdland an Politik und Branche.

Foto: GDV

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